EU schnürt umfassendes Paket für künstliche Intelligenz
Ein Maßnahmenpaket zur Unterstützung europäischer Start-up-Unternehmen bei der Entwicklung einer vertrauenswürdigen künstlichen Intelligenz soll der Umsetzung des sogenannten "AI Act" dienen.
Brüssel – Die Europäische Kommission hat am Mittwoch in Brüssel ein Maßnahmenpaket zur Unterstützung europäischer Start-up-Unternehmen und KMU bei der Entwicklung einer vertrauenswürdigen künstlichen Intelligenz (KI) präsentiert. Die EU hatte sich im Dezember 2023 auf den sogenannten "AI Act" geeinigt. Er ist das erste umfassende Gesetz der Welt zur Entwicklung, Regulierung und dem Einsatz künstlicher Intelligenz. Das heutige Paket soll seiner Umsetzung dienen.
Die Kommission schlägt konkret vor, KI-Startups und der breiteren Innovationsgemeinschaft einen privilegierten Zugang zu Supercomputern zu gewähren. Ein eigenes "KI-Amt" soll innerhalb der Kommission, die Entwicklung und Koordinierung der KI-Politik auf europäischer Ebene sicherstellen und die Umsetzung des künftigen KI-Gesetzes überwachen. Im Rahmen der EU-Programm "Horizont Europa" und "Digitales Europa" sollen bis 2027 zusätzliche öffentliche und private Investitionen in Höhe von insgesamt rund vier Milliarden Euro mobilisiert werden.
KI-Talentepool wird vergrößert
Weiters will die Brüsseler Behörde Initiativen für Bildungs-, Ausbildungs-, Qualifizierungs- und Umschulungsmaßnahmen starten, um das KI-Talentepool zu vergrößern. Öffentliche und private Investitionen in Start-up- und Scale-ups im Bereich der KI sollen unter anderem durch Risikokapital oder Eigenkapitalunterstützung gefördert werden.
"Heute kündigen wir die Einführung von KI-Fabriken an, in denen die "Rohstoffe" für KI zusammengeführt werden: Rechenleistung, Daten, Algorithmen und Talente. Sie werden als zentrale Anlaufstelle für europäische KI-Start-ups dienen und es ihnen ermöglichen, die fortschrittlichsten KI-Modelle und industriellen Anwendungen zu entwickeln. Wir machen Europa zum weltweit besten Ort für vertrauenswürdige KI", betonte EU- Binnenmarktkommissar Thierry Breton.
Beschluss tritt heute in Kraft
Die Kommission hat heute auch eine Mitteilung angenommen, in der ihr eigenes strategisches Konzept für die Nutzung künstlicher Intelligenz dargelegt wird. Die Kommission will zudem die öffentlichen Verwaltungen der EU bei der Einführung und Nutzung künstlicher Intelligenz unterstützen. Der Beschluss über die Einrichtung des Amtes für künstliche Intelligenz tritt heute in Kraft, wobei die Tätigkeiten in den folgenden Monaten beginnen. Die anderen Vorschläge werden nun von EU-Parlament und Rat (der Mitgliedstaaten) geprüft. (APA)