Weitere Erkrankungen im Bezirk Kufstein und Schwaz: Zahl der Masernfälle steigt auf fünf
Freitagmittag informierte das Land über zwei weitere Masernfälle im Bezirk Kufstein und im Bezirk Schwaz. Betroffen sind drei Erwachsene und zwei Kinder.
Kufstein, Schwaz – Nachdem am 31. Jänner von drei Masernfällen im Bezirk Kufstein berichtet wurde, informierte das Land Tirol Freitagmittag über zwei weitere Erkrankungsfälle im Bezirk Kufstein sowie im Bezirk Schwaz.
Damit steigt die Zahl der Masernfälle in Tirol auf insgesamt fünf an. Betroffen sind laut Mitteilung drei Erwachsene sowie zwei Kinder. Derzeit sind die Behörden dabei, potentielle weitere Kontaktpersonen zu ermitteln und kontaktieren. In den Bezirken selbst wurde vonseiten der Behörden außerdem veranlasst, dass niedergelassene Ärztinnen und Ärzte über die Erkrankung aufklären.
Mögliche Kontakte
Seit Donnerstag ist außerdem bekannt, dass sich eine der an Masern erkrankten Personen am 28. und 29. Jänner im Ambulanzbereich des Krankenhauses Kufstein aufgehalten hat.
Die BH Kufstein bittet all jene Personen, die in diesem Zeitraum ebenfalls in der Ambulanz anwesend waren, ihren Impfstatus zu überprüfen und auf ihren Gesundheitszustand zu achten.
Dasselbe gilt für Personen, die zwischen 28. und 29. Jänner mit folgenden öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs waren:
- 28. Jänner 2024, 9.36 Uhr, Zugverbindung Regional Express 2 von Wörgl nach Kufstein
- 28. Jänner 2024, 10 Uhr, Busverbindung von Kufstein Bhf nach BKH Kufstein
- 28. Jänner 2024, zwischen 13 und 14 Uhr, Busverbindung von BKH Kufstein nach Wörgl Hbf
- 29. Jänner 2024, 10.45 Uhr, Busverbindung 4026 von Wörgl Hbf nach BKH Kufstein
- 29. Jänner 2024, 11.52 Uhr, Busverbindung 4055 von BKH Kufstein nach Kufstein Bhf
Kostenlos gegen Masern impfen
- Vor Masern geschützt sind Personen, die von Masern bereits nachweislich betroffen waren oder zweimal mit dem entsprechenden Impfstoff geimpft wurden. Bei der Impfaktion Tirol kann die MMR-Impfung gratis in allen Altersgruppen verabreicht werden. Die Immunisierung der Kinder soll frühzeitig ab dem vollendeten neunten Lebensmonat beginnen. Weitere Informationen über die Impfaktion finden sich auf der Website des Landes.
- Die Impfung ist bei teilnehmenden AllgemeinmedizinerInnen und FachärztInnen für Kinder- und Jugendheilkunde sowie an den Gesundheitsreferaten der Bezirkshauptmannschaften möglich.
- Für Impfungen an den Gesundheitsreferaten können die Termine telefonisch oder online unter termin.tirol.gv.at – diese Anwendung steht auch direkt in der Land Tirol App zur Verfügung – vereinbart werden.
Übertragung
Masern sind ein hochansteckendes Virus, der über beim Sprechen, Husten oder Niesen ausgestoßene feinste Tröpfchen übertragen wird. In der Regel treten bei nicht immunen Personen circa zehn bis 14 Tage nach Kontakt mit einer Erkrankten bzw. einem Erkrankten die ersten Symptome auf. Im Vorstadium treten Fieber, Schnupfen, trockener Husten und Bindehautentzündung auf. Nach drei bis fünf Tagen erfasst ein großfleckiger Hautausschlag mit neuerlich hohem Fieber und schwerem Krankheitsgefühl den gesamten Körper.
Anstieg bei Fällen in Österreich seit der Vorwoche
In Österreich ist ein merklicher Anstieg bei Masernfällen registriert worden. Die Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) wies am Freitag für diese und vergangene Woche je elf Ansteckungen aus. Neun Erkrankungen diese Woche betrafen demnach Wien. Am Freitag gab es noch zwei aktive Fälle und einen Verdachtsfall, hieß es aus dem Büro von Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ). In der Pandemie versäumte Masern-Impfungen sollten nachgeholt werden.
Judith Aberle, Professorin für Virusimmunologie an der MedUni Wien, schrieb diese Woche auf der Plattform X (vormals Twitter) von einem "drastischen Anstieg der Masern, weil viele sich und ihre Kinder nicht mehr impfen lassen". Am Zentrum für Virologie der MedUni treffen aktuell viele Masernverdachtsproben ein, womit sich abzeichne, "dass sich diese besorgniserregende Entwicklung fortsetzt". Bei Verdacht auf Masern mit Ausschlag und Fieber sowie geröteten Augen sollte der Arzt oder das Krankenhaus vor einem Besuch kontaktiert werden, damit es nicht in Wartezimmern und Ambulanzen zu weiteren Infektionen kommt, riet die Medizinerin.
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Hochansteckendes Virus