Schwere Unwetter trafen Norditalien: Straßen blockiert, Schulen geschlossen
Norditalien kämpft mit den Auswirkungen heftiger Niederschläge. Der Bahnverkehr auf der Linie Mailand-Venedig war unterbrochen. Flüsse drohen über die Ufer zu treten.
Vicenza – Große Überschwemmungen haben am Mittwoch die norditalienische Region Venetien heimgesucht. Besonders betroffen war die Stadt Vicenza. Nach zwei Tagen heftiger Regenfälle drohte der Fluss Bacchiglione, der das Stadtzentrum durchquert, über die Ufer zu treten. Wasser drang unter anderem in das Fußballstadion der Stadt ein, wo der lokale Fußballclub seinen Hauptsitz hat, wie italienische Medien berichteten.
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Der Bahnverkehr auf der Linie Mailand-Venedig zwischen den Städten Vicenza und Padua war aufgrund kritischer Wetterbedingungen und der Gefahr von Überschwemmungen durch mehrere Flüsse unterbrochen worden. Hochgeschwindigkeits- und Euronight-Züge fielen aus. Sie wurden auf alternative Strecken umgeleitet, die Fahrzeit verlängerte sich dadurch teilweise drastisch. Busverbindungen als Alternative wurden eingerichtet, teilten die Staatsbahnen am Mittwoch mit.
Alarmstufe Rot in der Region Venetien
Nach einem Winter mit milden Temperaturen hat Italien wieder einmal mit schlechtem Wetter zu kämpfen. Der Katastrophenschutz hat die Alarmstufe Rot in der Region Venetien ausgerufen, in Vicenza sind am Mittwoch die Schulen geschlossen. „Wir erleben eine komplizierte Situation“, sagte der Präsident der Region Venetien, Luca Zaia.
Zahlreiche Erdrutsche gingen in der norditalienischen Region Ligurien ab, die ebenfalls von schweren Niederschlägen heimgesucht wurde. Ein Erdrutsch teilte die Gemeinde Pieve Ligure buchstäblich in zwei Hälften: Circa 1000 Einwohner sind isoliert, die Schulen sind geschlossen, einige Menschen wurden evakuiert. Es besteht die Hoffnung, dass die Straße bald zumindest in einer Richtung wieder geöffnet werden kann.
Heftiger Schneefall
In mehreren Bergorten der lombardischen Bergregion Valtellina, die seit vier Tagen von einer Unwetterwelle heimgesucht wird, gab es heftigen Schneefall. Er belebt die Skisaison, zur Freude der Touristen und der Skilift-Betreiber, die auf Kunstschnee verzichten können. Die Schneefallgrenze sank auf 600 Meter. Mehrere Alpenpässe sind wegen schlechten Wetters geschlossen oder können nur mit Ketten befahren werden. Die Temperaturen sind stark gesunken.
Auch die Toskana blieb von den Unwettern nicht verschont. Überschwemmungen gab es in der Hafenstadt Livorno. In der Provinz Lucca verursachte der Regen mehrere Erdrutsche. In der Gemeinde Massarosa wurde ein Auto von einem Erdrutsch erfasst: Die beiden Insassen waren nach Angaben der Feuerwehr im Auto eingeklemmt, wurden aber nicht verletzt. Durch den Erdrutsch wurde die Straße vollständig blockiert. (APA, TT.com)