Die Weltmeister-Macherin

Die neue Frau an der Spitze: Monique Tijsterman macht Handballerinnen Beine

Die neue Nationaltrainerin: Monique Tijsterman löste Langzeit-Coach Herbert Müller als Coach der ÖHB-Damen ab.
© APA/ML Marketing

Österreichs Handball-Damen starten mit der neuen Trainerin Monique Tijsterman (54) ins Jahr der Heim-EM. Nach dem Test in Norwegen feiert sie am Sonntag ihre Heimspiel-Premiere in Innsbruck. Wer sie ist und wie sie tickt.

Innsbruck – An ihren Namen muss man sich noch gewöhnen. Knapp 20 Jahre lang führte Herbert Müller Österreichs Handballerinnen durch diverse Großereignisse. Jetzt leitet Monique Tijsterman und damit erstmals eine Frau ein ÖHB-A-Team.

Großer Name: Nicht, dass ihr Geschlecht eine Rolle spielen würde. „Mann oder Frau, das ist mir egal“, sagt etwa die Tiroler Fixgröße im Team Josefine Hanfland (ehemalige Huber) und ergänzt: „Sie ist wirklich ein großer Name.“ Denn mit der Niederländerin hat man sich im Jahr der Heim-EM im Spätherbst eine Schlüsselfigur geangelt. Sie gilt als Wegbereiterin für den WM-Titel der Niederländerin 2019. 13 Jahre zuvor hatte sie ein Akademie-System eingeführt. „Tijsterman hat viele hervorgebracht“, weiß nicht nur Hanfland.

Mit den Niederlanden bejubelte Monique Tijsterman (Mitte; hier bei der WM 2021) den WM-Titel 2019, 13 Jahre zuvor hatte sie ein Akademie-System eingeführt.
© Domenech Castello via www.imago-images.de

Neun Monate: So viel Zeit hat die 54-Jährige in Österreich nicht, die Ziele sind aber zumindest vorerst ohnehin kleiner. Bei der Heim-Euro, will man die Vorrunde überstehen. „Wir alle haben noch die Möglichkeit, uns zu steigern. Und das ist auch das Ziel, die Spielerinnen auf ihr Toplevel zu bringen bis Ende des Jahres. Ich denke, dass wir überall noch zulegen können“, analysierte sie beim ersten persönlichen Treffen mit dem Team am Montag.

Premiere in Innsbruck: Ihren Einstand als Nationaltrainerin feierte sie am Mittwochabend in und gegen Weltmeister Norwegen. Schon am Sonntag steigt die Rückpartie und damit ihr erstes Heimspiel in Innsbruck (Olympiahalle, 16 Uhr) – wo dann auch zwei EM-Vorrundengruppen beheimatet sind.

„Früher war ich streng. Jetzt ist mir vor allem eine offene Kommunikation wichtig. Es gibt viele erfahrene Spielerinnen im Team, die auch bei Top-Vereinen engagiert sind. Die wissen, was sie spielen müssen."
Monique Tijsterman, Nationaltrainerin Handball

„Laufen wie die Hölle“: Ihr Hauptaugenmerk liege auf Schnelligkeit und aggressiver Deckung, sagt Tijstermann. Geduld im Angriff, die Lücken suchen und Fokus auf bestimmte Spielzüge. Ihr Motto lautet „Run like hell“, also lauf, so schnell zu kannst. Auch eine offene Kommunikation sei ihr jetzt wichtig, erklärt die 54-Jährige: „Früher war ich streng.“ Allerdings werde es Zeit brauchen: Der Kern anderer Nationen spielen seit Jahren, teils von der Jugend weg, zusammen, „da sind diese weiter als wir“.

22:43-Niederlage in Norwegen

Für die ÖHB-Frauen hat es beim Debüt der neuen Teamchefin die erwartete Niederlage gesetzt. Die ÖHB-Equipe musste sich am Mittwoch in Halden Gastgeber Norwegen mit 22:43 (19:10) geschlagen geben und kassierte damit im dritten Spiel des EHF EURO Cups die dritte Niederlage. Die Gelegenheit zur Revanche gegen die Skandinavierinnen bietet sich bereits am kommenden Sonntag (16.00 Uhr/live ORF Sport +) in Innsbruck.

Im Mittwoch-Duell waren die Österreicherinnen von Beginn an völlig chancenlos. Tijsterman hatte vor ihrem ersten Ländermatch als Devise ausgegeben, die Defensive stärken zu wollen - dies gelang gegen die Norwegerinnen aber nur bedingt, zu groß war die Klasse des amtierenden Vize-Weltmeisters und Europameisters.

Für die Niederländerin Tijsterman war es damit eine durchwachsene Premiere als Teamchefin.

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