EM-Euphorie soll weitergehen

Handball zieht: Schon 3000 Tickets weg, Olympiahalle fast ausverkauft

Sie ist der neue Star im österreichischen Handball: Die Niederländerin Monique Tijsterman führt die ÖHB-Damen in die Heim-EM im Spätherbst. Am Sonntag feiert sie in der Innsbrucker Olympiahalle ihre Heimspiel-Premiere.
© Thomas Böhm

Nach Österreichs Männern wollen nun die Frauen für Furore sorgen. Am Sonntag geht es in Innsbruck gegen Vizeweltmeister und Europameister Norwegen in Richtung der Heim-Euro im November weiter. „Es wird schwer“, sagt Neo-Trainerin Monique Tijsterman vor ihrer Heimspiel-Premiere in Österreich.

Innsbruck – Der blaue Kunststoffboden ist ausgelegt, die Tore stehen, jetzt gilt es nur noch zu treffen: Österreichs Handballerinnen spielen am Sonntag in der Olympiahalle (16 Uhr, live ORF Sport +) gegen Norwegen, aktueller Vizeweltmeister und Europameister – und das sind nur deren jüngsten Erfolge. „Es wird schwer. Norwegen ist so eine gute Mannschaft“, weiß Neo-Nationaltrainerin Monique Tijsterman.

Schon am Donnerstag hatte man auswärts in Halden gegen das Top-Team, auch Olympia-Dritter 2021, bestehen und ein 22:43 einstecken müssen. So setzte die Niederländerin Tijsterman, seit Februar Teamchefin, bei den Trainings in Tirol vor allem auf schnellere Angriffe durch die Mitte und Fehlerminimierung: „Aber vor allem müssen wir Kampfgeist zeigen.“

Nicht nur jetzt beim Rückspiel im EHF EURO Cup, bei dem sich die bereits für die EM – ab 28. November in Österreich, Ungarn und der Schweiz – Qualifzierten messen. „Wir wissen, wir gehören nicht zu den allerbesten Teams in Europa, aber wenn wir kämpfen, ist vieles möglich. Das haben uns ja auch die Männer gezeigt“, sagt Tijsterman, die maßgeblich am WM-Titel der Niederlande 2019 beteiligt war.

Springt der Funke über?

EM-Euphorie und -Erfolg der Männer sollen also auf die Frauen überspringen. Die Handball-Fans sind jedenfalls bereit: Laut ÖHB waren bis Freitagmittag bereits 3000 Tickets für das erste Heimspiel 2024 in Innsbruck, dann auch Schauplatz zweier EM-Gruppenrunden, verkauft. Karten sind aber noch zu haben. „In Norwegen war die Halle mit 2200 Zuschauern ausverkauft. Ich hoffe, dass wir das vielleicht auch hier schaffen“, hatte Tijsterman kurz zuvor noch gemeint.

„Die Damen müssen wissen, dass sie nicht nur für sich spielen, sondern auch für die Fans. Es ist schön, sich daheim präsentieren zu können. Ich freue mich schon.“ Nach ihrem Rundgang in der Olympiahalle war der 54-Jährigen die Vorfreude jedenfalls anzusehen. Ältere Hallen hätten Flair, eine einzigartige Atmosphäre, die in Innsbruck sowieso, sagt sie: „Man riecht förmlich den großen Sport.“

Das Dress von Josefine Huber, wie bei der WM in Trondheim gegen Frankreich, ist nicht mehr aktuell: Die Schwazerin hat geheiratet und spielt nun auch im Nationalteam am Sonntag gegen Norwegen mit den Namen Hanfland am Rücken.
© BEATE OMA DAHLE

Noch heimeliger wird es für die Schwazerin Josefine Hanfland. Die Stammspielerin und Deutschland-Legionärin, die vorige Woche erst geheiratet und in dieser für zwei Tore gegen Norwegen gesorgt hat, tritt erstmals mit neuem Namen in Tirol auf. Hanfland schmunzelt. „Daheim ist es immer besonders.“

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