Vor den Augen ihres Mannes: Touristin von sieben Männern vergewaltigt
Fernanda und Vincente sind seit mehreren Jahren mit ihren Motorrädern auf Weltreise. In Indien wurden sie Opfer eines furchtbaren Verbrechens.
Neu-Delhi – In Indien macht eine mutmaßliche Gruppenvergewaltigung einer spanisch-brasilianischen Touristin Schlagzeilen. Drei mögliche Täter wurden bisher festgenommen. Nach den anderen Männern wird gefahndet.
Der Vorfall im Bundesstaat Jharkhand ereignete sich am vergangenen Freitag, als die 28-jährige Vloggerin und ihr 64-jähriger Ehemann die Nacht in einem Zelt verbrachten. Das Paar – Fernanda und Vincente – erzählte in einem inzwischen gelöschten Video auf Instagram, dass sie geschlagen wurden und die Frau von sieben Männern vergewaltigt worden sei – vor den Augen ihres Mannes.
„Sie hielten mir ein Messer an den Hals und haben gedroht, mich zu töten“, so Vincente. Anschließend hätten die Angreifer sich auf seine Frau gestürzt. „Fernanda haben sie vergewaltigt. Sieben Männer.“ Die Polizei habe das Paar anschließend in ein Krankenhaus gebracht, wo medizinische Tests eine Vergewaltigung bestätigten.
Fernanda und Vincente sind seit mehreren Jahren mit ihren Motorrädern auf Weltreise, ihre Erlebnisse teilen sie mit ihren mehr als 240.000 Followern. In sozialen Netzwerken wird seit Bekanntwerden der Tat kontrovers über das Reisen von Frauen in Indien diskutiert.
Nach offiziellen Zahlen werden in Indien – dem bevölkerungsreichsten Land der Welt mit 1,4 Milliarden Einwohnern – im Schnitt jeden Tag 86 Frauen und Mädchen vergewaltigt. Dazu kommen weitere Opfer, die nie zur Polizei gehen. Viele Inderinnen schweigen auch darüber. Das Problem liegt Frauenrechtsaktivisten zufolge in der patriarchalen Gesellschaft. Sie werfen zudem der Polizei und dem Justizsystem vor, Opfer sexueller Gewalt zu wenig ernst zu nehmen. Viele Fälle bleiben jahrelang liegen, Verurteilungen sind selten. (TT.com, dpa)