Neugeborenes in Graz an Keuchhusten gestorben, Impfung kann Ansteckungen verhindern
Ein erst wenige Wochen altes Baby ist in einem Grazer Spital an Keuchhusten gestorben. Im Falle einer Infektion mit Keuchhusten sind insbesondere ungeimpfte Erwachsene oder ältere Kinder ohne Auffrischung eine Gefahr für Säuglinge.
Graz – Den Tod des Neugeborenen bestätigte Eva Winter, Leiterin des Gesundheitsamtes in Graz nach einer entsprechende Meldung in der Kleinen Zeitung am Mittwoch. Im Falle einer Infektion mit Keuchhusten seien insbesondere ungeimpfte Erwachsene oder ältere Kinder ohne Auffrischung eine Gefahr für Säuglinge. Diese können erst ab dem vollendeten zweiten Lebensmonat geimpft werden, so Winter.
Impfung sei wirksamster Schutz
Pertussis, auch Keuchhusten genannt, ist eine hochansteckende Infektionserkrankung der Atemwege und in Österreich meldepflichtig, erklärte Winter im Gespräch mit der APA. Die Übertragung erfolge über Tröpfcheninfektion. Von schweren Verläufen seien vor allem Säuglinge und Kleinkinder sowie ältere Menschen betroffen. „Obwohl Erwachsene bei einer Infektion oft kaum mehr als einen Husten wahrnehmen, kann das Bakterium, wenn es auf Neugeborene trifft, bedrohlich werden“, warnte Winter.
Laut der Österreichischen Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) treten die meisten Todesfälle im ersten Lebensjahr auf. Eine Impfung biete den wirksamsten Schutz gegen die Erkrankung. Für Babys sei die Impfung erst ab dem vollendeten zweiten Lebensmonat mit weiteren Teilimpfungen im fünften und elften Monat möglich.
Für Frauen mit Kinderwunsch wird eine Auffrischung im dritten Schwangerschaftsdrittel empfohlen, damit Kinder ab der Geburt möglichst gut geschützt sind. Nach der Grundimmunisierung im Säuglingsalter sind Auffrischungsimpfungen im siebenten bis neunten Lebensjahr und anschließend alle zehn Jahre empfehlenswert. Laut der AGES wurden im Vorjahr österreichweit 2780 Keuchhusten-Infektionen gemeldet, in Tirol waren es 141 gemeldete Krankheitsfälle. (TT.com, APA)
Das Wichtigste auf einen Blick
Pertussis, Keuchhusten, ist eine hochansteckende Infektionserkrankung der Atemwege. Sie ist in Österreich meldepflichtig und wird vom Bakterium Bordetella pertussis verursacht. Die Übertragung ist eine Tröpfcheninfektion, der Erreger wird beim Husten oder Niesen über die Atemluft weitergegeben.Von schweren Verläufen sind vor allem Säuglinge und Kleinkinder betroffen. Im ersten Lebensjahr treten die meisten Todesfälle auf (circa 1 Prozent der Betroffenen). Die beste Vorbeugung gegen Keuchhusten ist die Impfung. Sie ist im kostenfreien Kinderimpfprogramm verankert. (AGES)