Offenes Werkstor: Zwölf bekannte Tiroler Betriebe gewähren wieder rare Einblicke
Am 13. Juni erlebt das Offene Werkstor im Großraum Hall-Innsbruck bereits seine siebte Auflage: Wieder öffnen sich zwölf namhafte Betriebe für BesucherInnen. Neu mit dabei sind heuer Swarovski Optik, Canal & Co sowie die Abfallbehandlung Ahrental. Die Bewerbungsfrist für einen der 600 begehrten Plätze hat begonnen.
Innsbruck – „Das Interesse auf Unternehmens- wie Besucherseite ist ungebrochen groß", freut sich Michael Gsaller, Chef des Haller Stadtmarketings. In Partnerschaft mit dem Land Tirol, der Wirtschaftskammer, der Industriellenvereinigung und dem Innsbruck Marketing bittet man am Donnerstag, den 13. Juni, zur siebten Auflage einer Veranstaltungsreihe, die wohl viele Regionen neidvoll in den Großraum Hall-Innsbruck blicken lässt.
Beim „Offenen Werkstor" steuern die Besucher mit (Reise-)Bussen insgesamt zwölf bekannte Tiroler Unternehmen an, je zwei pro Tour. Die Betriebe gewähren Einblicke in Herstellungsprozesse, Produkte und potentielle Arbeitsplätze, die sonst kaum bis nie möglich sind. Das Ziel, so Gsaller, sei „den Betrieb so zu zeigen, wie er wirklich ist". Dieser solle sich gar nicht „aufmascheln", sondern den Arbeitsalltag erlebbar machen. „Die Betriebe tun sich dafür einiges an", lobt Gsaller. Schließlich ist vieles zu beachten, gerade im Hinblick auf die Sicherheit am Werksgelände.
Heuer öffnen sich Werkstore in Hall, Absam, Mils, Innsbruck, Sistrans, Matrei am Brenner und Völs. Die Palette reicht von Recheis Teigwaren in Hall bis zum Brenner Basistunnel, vom Gerätewerk Matrei bis zur Tiroler Rohre GmbH.
Vom „smarten Fernglas" bis zum wertvollen Abfall
Drei Unternehmen sind heuer neu beim „Offenen Werkstor" dabei: Bauwaren Canal & Co. in Hall wird laut Prokurist Philipp Graber das neue Betriebsgebäude mit großer PV-Anlage sowie Fernwärme und -kälte präsentieren, Einblick in die Logistik einer Baustoffhandlung geben (in diesem Fall sogar mit eigenem kleinen „Bahnhof") und die strengen Vorschriften bei Lagerung und Sicherheit aufzeigen.
Die Firma Swarovski Optik in Absam feiert heuer ihr 75-Jahr-Jubiläum. „Zeit, die Tore zu öffnen", meint CEO Stefan Schwarz. Heuer hat das Unternehmen das erste „smarte Fernglas" vorgestellt, generell spielen Digitalisierung und Künstliche Intelligenz eine immer wichtigere Rolle. Und alles werde von „geschickten Händen und klugen Köpfen aus der Region" bewerkstelligt, betont Schwarz. Swarovski Optik wolle sich beim Offenen Werkstor zugleich als Arbeitgeber zeigen.
Erstmals mit dabei ist auch die Abfallbehandlung Ahrental GmbH: Bei der Tour wolle man zeigen, „welche Ressourcen im Abfall stecken", erklärt Geschäftsführer Otto Reichholf. Das eigene „Offene Werkstor junior" (gedacht für die Jahrgänge 2013 bis 2015) am 5. April führt ebenfalls ins Ahrental. „Wir haben schon seit zwölf Jahren ein Besucherzentrum, mit Volksschülern als zentraler Zielgruppe", erklärt Reichholf, daher sei man „prädestiniert" dafür.
Das Offene Werkstor sei „eine tolle Chance, zu zeigen, was die Tiroler Industrie für den Wirtschaftsstandort bedeutet", meint Michael Mairhofer, Geschäftsführer der Industriellenvereinigung Tirol. „Das kommt in der breiten Öffentlichkeit oft zu wenig an." Für die Bevölkerung könne ein „Aha-Erlebnis" entstehen, wenn sichtbar werde, „was Firmen in der Region alles leisten", glaubt auch Franz Jirka (WK Tirol).
Landesrätin Astrid Mair (ÖVP), zuständig für die Agenden der ArbeitnehmerInnen, verwies bei der Pressekonferenz auf die „Strategie für den Arbeitsmarkt Tirol 2030", unter anderem mit dem Ziel, den Anteil der Vollzeitarbeit zu steigern, um den Wirtschaftsstandort zu stärken. Auch sie ist voll des Lobes für das Format.
Das Offene Werkstor treffe den Nerv vieler Menschen, von den Mitarbeitern über die Anrainer der Betriebe bis zu den Unternehmen selbst, befindet der Haller Bürgermeister Christian Margreiter. Zu zeigen, was in den Betrieben wie passiert, trage auch zur in allen Bereichen geforderten Transparenz bei.
Bewerbungen für die begrenzten Plätze – insgesamt 600 – sind ab sofort (und bis 5. Mai) über die Website des Offenen Werkstores möglich. Aufgrund der großen Nachfrage werden die Touren zugelost, man kann dennoch eine Reihung nach dem Schulnotenprinzip vornehmen. Fürs „Werkstor Junior" läuft die Anmeldung bis 3. April.
Die sechs Touren beim "Offenen Werkstor 2024"
Tour 1: Abfallbehandlung Ahrental GmbH & Bauwaren Canal & CO
Tour 2: GWM Gerätewerk Matrei & Hall AG
Tour 3: Brenner Basistunnel & MK Illumination
Tour 4: Tiroler Rohre GmbH & Familienunternehmen Wedl
Tour 5: Swarovski Optik & World-Direct eBusiness solutions GmbH
Tour 6: Recheis Teigwaren & Bäckerei Therese Mölk