80 Jahre nach Hinrichtung: Platz in Innsbruck wird nach NS-Opfer Carl Lampert benannt
Der Vorarlberger Carl Lampert wurde 1944 von Nazis enthauptet. Am Mittwoch befürwortete der Innsbrucker Stadtsenat einstimmig die Benennung des Vorplatzes der Pfarrkirche Mariahilf nach dem Priester, der auch in Innsbruck wirkte. Nun muss noch der Gemeinderat offiziell zustimmen.
Innsbruck – Die Tiroler Landeshauptstadt Innsbruck bekommt 80 Jahre nach der Hinrichtung des Vorarlberger Priesters Carl Lampert durch die Nationalsozialisten einen nach dem NS-Märtyrer benannten Platz. Der Innsbrucker Stadtsenat befürwortete die Benennung des Vorplatzes der Landschaftlichen Pfarrkirche Mariahilf in „Dr.-Carl-Lampert-Platz“ am Mittwoch einstimmig. Der gebürtige Vorarlberger war das ranghöchste Nazi-Opfer des österreichischen KIerus gewesen.
Lampert, 1894 in Göfis bei Feldkirch geboren, hatte sich als Bischofstellvertreter von Innsbruck gegen die Repressalien durch die Nationalsozialisten gewehrt, wurde in das damalige Pommern verbannt, dort bespitzelt und unter vorgeblichen Anschuldigungen schließlich zum Tod verurteilt. Am 13. November 1944, vor genau 80 Jahren, wurde er in Halle an der Saale enthauptet. Er hatte zuvor in seiner Haft auch mehrfach Folter erlitten.
Wirkte einige Jahre in der Höttinger Au
„Vor seiner Bestellung zum Provikar des Tiroler Anteils der Apostolischen Administratur Innsbruck-Feldkirch lebte und wirkte Carl Lampert einige Jahre im Benefiziatenhaus in der Höttinger Au“, verwies Kulturstadträtin Uschi Schwarzl (Grüne) in einer Aussendung auf die räumliche Verbindung des inzwischen Seliggesprochenen zur Pfarre Mariahilf.
In der dortigen Kirche findet seit 2013 jährlich – und so auch heuer – ein Gedenkgottesdienst zur Erinnerung an Lampert statt. Der Antrag zur Benennung des Platzes wird nun zur Beschlussfassung an den Gemeinderat weitergeleitet, hieß es in einer Aussendung. (APA)
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