Kufstein und TI bereit für das heiße Saison-Finale
Die Kufstein-Damen und die TI-Herren haben in der Tischtennis-Bundesliga einiges vor.
Kufstein – Mama, Kinderkrippen-Pädagogin und Teil der erfolgreichen Kufsteiner Tischtennis-Damen – Anita Nyitrai (39) muss einiges unter einen Hut bekommen. Aber es lohnte sich: Dank Rang drei im Grunddurchgang des oberen Bundesliga-Play-offs – das ist die beste Platzierung in der Vereinsgeschichte – löste die schon lange in Tirol lebende Ungarin mit ihren Teamkolleginnen das Halbfinal-Ticket. Dort wartet im April Tulln. „Der Traum vom Finale lebt“, zeigte sich Kufstein-Obmann Hermann Moser mächtig stolz, mit geringen Mitteln viel erreicht zu haben.
„Wir sind froh, dass wir Linz Froschberg (Champions-League-Halbfinalist, Anm.) ausgewichen sind“, lächelte Nyitrai, die mit Mosers Sohn Florian verheiratet ist und mit einem Augenzwinkern anfügte: „Ich möchte langsam kürzertreten, aber da hat mein Schwiegerpapa noch etwas dagegen.“ Sie trainiere pro Woche „vier Mal, andere zwölf Mal“ – als Amateurin gegen Vollprofis anzutreten, bringe Nyitrai ans Limit. Die Auftritte in der Bundesliga-Elite und in der Europe Trophy entschädigen jedenfalls für den hohen Aufwand: „Tischtennis wird immer mein Leben bleiben.“
Auch im unteren Play-off der Herren-Bundesliga könnte es aus Tiroler Sicht kaum besser laufen. Drei Spiele vor Saisonende führt die Turnerschaft Innsbruck die Tabelle an, Kufstein ist Dritter. Die Winter-Neuzugänge Mohammed Mousavi (Iran) sowie Yeseong Lee und Juyoung Kwon (Südkorea) konnten neben dem Tiroler Stefan Leitgeb mit Top-Leistungen glänzen.
„Sollten wir das untere Play-off gewinnen, denken wir über den Aufstieg ins obere Play-off nach. Viel würde aber auch davon abhängen, welchen Kader wir auf die Beine stellen können“, machte TI-Obmann Hüseyin Karaagac nicht nur die erste Kampfmannschaft stolz. In der 2. Bundesliga gelang der Klassenerhalt und in der Landesliga (höchste Tiroler Liga) steht die TI vor dem Titel. Und nicht zuletzt löste das internationale Aushängeschild Krisztian Gardos das Ticket für die Paralympics. (dale)