Schwarzarbeit und hinterzogene Steuern: 130 Anzeigen in Skigebieten in Tirol und Vorarlberg
Es geht um Schwarzarbeit, Steuerhinterziehung, Betrug und einen Skilehrer, der gar keiner war: Im Rahmen von Schwerpunktkontrollen in Tiroler und Vorarlberger Skigebieten hat die Finanzpolizei fast 130 Verwaltungsanzeigen ausgestellt. Es seien Strafen von insgesamt 150.000 Euro zu erwarten.
Innsbruck, Bregenz – Die Finanzpolizei nahm in den vergangenen Monaten in zahleichen Skigebieten in Tirol und Vorarlberg Schwerpunktkontrollen vor. Unter anderem seien Skilehrer samt Skischulen, Gastronomie- und Beherbergungsbetriebe oder auch Mitarbeiter bei den Bergbahnen kontrolliert worden – insgesamt 260 Dienstnehmer in 31 Betrieben.
Zusätzlich zu den 126 Verwaltungsanzeigen seien noch 15 Registrierkassenübertretungen festgestellt worden, teilte das Finanzministerium am Donnerstag mit. Die betroffenen Betriebe mussten demnach mit Strafen von insgesamt 150.000 Euro rechnen.
126 Verwaltungsanzeigen:
- 71 gegen das Lohn und Sozialdumping-Bekämpfungsgesetz
- 17 gegen die Gewerbeordnung
- 15 gegen das Arbeitslosenversicherungsgesetz
- 14 gegen das Allgemeine Sozialversicherungsgesetz
- 5 gegen das Vorarlberger Skilehrergesetz
- 4 gegen das Ausländerbeschäftigungsgesetz
Außerdem 15 Registrierkassenübertretungen
Am häufigsten Lohn- und Sozialdumping
Bei den Kontrollen in den Wintersportgebieten habe sich herausgestellt, dass „immer noch zahlreiche Betriebe ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nicht ordnungsgemäß zur Sozialversicherung anmelden“, hieß es. Bei diesen Überprüfungen wurden 62 Anzeigen erstattet und sieben Unregelmäßigkeiten bei der Registrierkasse entdeckt.
Betroffene Unternehmerinnen und Unternehmer müssen nun mit hohen Strafzahlungen rechnen. Außerdem müssten die Angestellten nach Anzeigen bei der Bezirksverwaltungsbehörde bzw. der Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK) dann auch nachversichert werden. Sollten zusätzlich zur „Schwarzarbeit“ auch Arbeitslosengeld oder andere Leistungen bezogen worden sein, erfolgte auch eine Anzeige wegen Betrugs bei der Staatsanwaltschaft.
Ein falscher Skilehrer
Als besonders dreist führte das Finanzministerium den Fall eines Rumänen an, der sich als Skilehrer im Raum Kitzbühel per Social Media angeboten hatte. Der Mann sei jedoch weder gewerberechtlich, noch sozialversicherungsmäßig oder steuerlich erfasst gewesen, hieß es. Zudem war der Mann nicht beim Tiroler Skilehrerverband registriert. Ihn erwarteten hohe Strafen und Nachzahlungen.
Auch bei Großereignissen wie beim Skiweltcup in Kitzbühel oder dem Biathlon-Weltcup in Hochfilzen sei die Finanzpolizei im Einsatz gewesen. Hier seien 215 Arbeitnehmer in 34 Betrieben überprüft worden. Dabei wurden 64 Anzeigen ausgestellt sowie acht Registrierkassenübertretungen festgestellt. Finanzminister Magnus Brunner (ÖVP) lobte indes das „konsequente Vorgehen gegen schwarze Schafe“.
Auch in der Steiermark und Kärnten hagelt es Anzeigen
Die Finanzpolizei hatte erst vor wenigen Tagen von einer Schwerpunktaktion in Skigebieten in der Steiermark und in Kärnten berichtet. Dabei waren insgesamt 211 Anzeigen erstattet und 75.000 Euro an Steuerschulden eingetrieben worden. Die Kontrollen hatten im Februar und März in fünf Skigebieten in Kärnten und der Steiermark stattgefunden. Die Verstöße waren hier vor allem bei Hotels und Gastronomiebetrieben, aber auch bei Skischulen festgestellt worden. (TT.com, APA)
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