„Schule am Bauernhof“ will Wert von Lebensmittel zeigen
Das Projekt „Schule am Bauernhof" lädt seit 25 Jahren Schülerinnen und Schüler ein, um das Leben am Bauernhof kennenzulernen.
Absam – „Die Hennen sind besonders beliebt“, sagt Johanna Strasser: „Diese dürfen die Kinder angreifen.“ Sie ist selbst seit zehn Jahren aktiv beim Projekt Schule am Bauernhof. Diese Initiative der Landwirtschaftskammer Tirol ist mittlerweile 25 Jahre alt. Von Beginn an lautete das Ziel „Lernen in der Natur“. Ermöglicht werden sollte ein „Perspektivenwechsel“ für Kinder, erklärt Christine Lintner, Obfrau des Ländlichen Fortbildungsinstitut Tirol (LFI). Kinder müssten wissen, „woher unsere Lebensmittel kommen“.
Über die Jahre wurde klar, dass nicht nur Kinder aus Städten, sondern auch Landkinder „noch nie eine Henne berührt haben“. Josef Hechenberger, Präsident der Landwirtschaftskammer, möchte mit dem Projekt „KonsumentInnen abholen“: „Lebensmittel müssen den notwendigen Wert bekommen“, betont er. Kinder müssten erfahren, dass „in der Region für die Region produziert“ werde und dass „Heumilch kein Pflanzendrink ist“.
Genutzt wird das Angebot „Schule am Bauernhof“ derzeit meist von Kindergärten, Volksschulen und Neuen Mittelschulen. Jetzt soll es auch auf Höhere Schulen ausgeweitet werden. 2023 seien rund 3000 Kinder bei 169 Hofbesuchen auf Bauernhöfen in allen Bezirken unterwegs gewesen. 29 Betriebe haben in ganz Tirol ihre Türen für Schülerinnen und Schüler geöffnet.
Neben den Hennen ebenfalls beliebt bei den Kindern sind Karotten und Honigbrote, berichtet Johanna Strasser. Auf ihrem Hof, dem Pungghof, lägen die Schwerpunkte auf Bienen, Obst, Apfelsaft und Brotbacken. In einem speziellen Lehrgang wird die „Dramaturgie“ dazu vermittelt. (ver)