Vor 300 Jahren geboren

Oberland feiert den einstigen Hofbildhauer Johann Schnegg

Johann Schnegg (1724-1784) schuf nicht nur in Deutschland großartige Barockwerke. Diesen „Grablieger“ widmete er der Kirche in seinem Alterssitz Arzl. Er wird jeden Karfreitag durch das Dorf getragen.
© Renate Schnegg

1724 wurde der Künstler Johann Schnegg in Imsterberg geboren. Er schaffte es bis zum Hofbildhauer in Bayreuth und Berlin unter Friedrich dem Großen.

Arzl i. P., Imsterberg, Imst – Das Oberland brachte einige sehr bedeutende Barock-Künstler hervor. Man denke an den Architekten von Stift Melk, Jakob Prandtauer aus Stanz oder den Bildhauer Matthias Braun aus Sautens, der einige Statuen auf der Prager Karlsbrücke schuf. Ein weiterer Bildhauer wurde vor 300 Jahren in Imsterberg geboren: Johann Schnegg, der es bis zum Hofbildhauer in Bayreuth und Berlin brachte.

Nach dem Erlernen des Bildhauerhandwerkes bei Tiroler Meistern ging der am 27. Mai 1724 geborene Schnegg auf Wanderschaft nach Deutschland. In Bayreuth heiratete er die Tochter des fürstbischöflichen Hofbildhauers und übernahm dessen Werkstatt nach seinem Tod. Dort war er auch Leiter der Bildhauerklasse in der Akademie. Als diese aufgelöst wurde, zog es ihn weiter nach Berlin zum preußischen König Friedrich II., dem Großen.

Nach dem Tod seiner Frau gelangte er in einer abenteuerlichen Reise zurück nach Tirol und ließ sich in Arzl nieder, wo er am 19. November 1784 starb. Er schuf zahlreiche Werke, darunter auch einen toten Christus, der am Karfreitag durch Arzl getragen wird.

Veranstaltungen geplant

Insbesondere in Arzl im Pitztal, wo Schnegg seinen Lebensabend verbrachte, und im Imster Ballhaus sind Veranstaltungen geplant. Auftakt ist bereits am Freitag, 26. April, um 19 Uhr in der Pfarrkirche Arzl im Pitztal, und einen Tag später, am Samstag ebenfalls um 19 Uhr in der Pfarrkirche Imsterberg: Unter dem Titel „Bilder, Töne, Worte“ wird das Lebenswerk Johann Schneggs mit Musik, Projektionen und vielem mehr umrissen.

Der Beginn der Schnegg-Ausstellung im Museum im Ballhaus in Imst ist für den 21. Juni geplant. Außerdem finden zwei Exkursionen zu den Kirchen in Obsaurs/St. Jakob a. A. sowie zu jenen in Ranggen/Götzens statt.

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Alexander Paschinger

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