Politik fordert Aufklärung

Das kleine Angerberg kämpft gleich gegen mehrere Großdeponien

Bürgermeister Walter Osl zeigt den Standort der geplanten Deponie.
© Hrdina

BM Walter Osl sieht bei der geplanten Großdeponie kein öffentliches Interesse. Hilfe kommt von der Liste Fritz.

Angerberg – Schon seit dem Jahr 2019 laufen, wie berichtet, die Gespräche für eine Großdeponie in der kleinen Gemeinde Angerberg. Dabei gibt es für zwei Deponien bereits eine Genehmigung, die ÖBB wollen Tunnelausbruchmaterial für die Brenner-Zulaufstrecke im Schöfftal und Ochsental ablagern.

„Es gibt ein genehmigtes UVP-Verfahren und das Detailgenehmigungsverfahren liegt nun zur Stellungnahme auf“, weiß Bürgermeister Walter Osl. Er hofft, dass in Zusammenhang mit dem Hochwasserschutz Unterinntal doch noch Möglichkeiten bestehen, das Material dort zu verwenden.

Im Gegensatz zu diesem Projekt sieht Osl bei der geplanten Deponie für 450.000 Kubikmeter einer Privat-Firma kein öffentliches Interesse: „Das Projekt betrifft überhaupt die Siedlungsräume von fünf Gemeinden.“ Nicht ohne Grund hat sich vor mehr als zwei Jahren auch eine Bürgerbewegung gegen die Deponien gebildet.

Die erhält jetzt Unterstützung aus der Politik: Unlängst war Liste-Fritz-Bezirkssprecherin Gabi Madersbacher bei Osl, um sich über den Stand der Dinge zu erkundigen. Sie kann die Bedenken der Anrainer nachvollziehen, sei doch mit der Genehmigung von weiteren Deponien mit zusätzlichem Lkw-Verkehr, Lärm, Staub und schlechter Luft zu rechnen. Aber auch die bereits vorhandene Deponie Jauden gebe Anlass zur Sorge. „Nach einem Starkregen ist dort eine Mure abgegangen. So etwas darf einfach nicht passieren. Die Deponie Jauden ist eine von den zuständigen Behörden genehmigte Deponie, bei der Auflagen einzuhalten sind“, fragt sie sich, wie so etwas passieren könne. Entweder seien die Auflagen ungenügend gewesen oder nicht eingehalten worden. Beides sei nicht akzeptabel.

Mit einer umfassenden Landtagsanfrage im März hat die Liste Fritz Aufklärung für die Anrainer verlangt. Es gehe um die Bürger, um ihren Natur-, Wirtschafts- und Lebensraum.

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