Neues Umspannwerk in Matrei: Sichert Strombezug aus dem Netz und stützt das Einspeisen
Ab Sommer 2025 verbindet das Werk die 110-kV-Stromleitung der Tinetz direkt mit dem 380-kV-Netz der Austrian Power Grid. Herzstück ist ein riesiger Transformator.
Matrei i. O., Innsbruck, Wien - Die Austrian Power Grid (APG) als Betreiberin des österreichweiten Starkstromnetzes und der regionale Verteilernetzbetreiber Tinetz errichten um 46,5 Millionen Euro ein neues Umspannwerk (UW) in Matrei-Seblas. Die Anlage sichert die Versorgung im Iseltal, verhindert Stromausfälle und nützt dem ganzen Bezirk. Bis jetzt ist Osttirol nur über das UW Lienz an das überregionale Stromnetz angebunden, der neue Standort wird eine zusätzliche Stütze.
Überschuss an Ökostrom produziert
In Osttirol wird oft mehr nachhaltiger Ökostrom produziert, als verbraucht werden kann. Durch die neue Anbindung an das 380-kV-Netz über Matrei kann in Zukunft mehr überschüssige Energie aus Erneuerbaren in das APG-Netz eingespeist und österreichweit dorthin transportiert werden, wo sie gerade gebraucht wird.
Riesentransformator als Bindeglied
APG-Projektleiter Ranninger: „Wichtigstes Bindeglied zwischen den Netzen von APG und Tinetz ist ein 12 Meter langer, 5 Meter breiter, 10 Meter hoher und 365 Tonnen schwerer Transformator. Dieser wandelt die Spannung von 380 kV auf 110 kV um und kann in beide Richtungen eine Leistung von 200 Megavoltampere (MVA) transportieren – je nachdem, ob Osttirol gerade Strom aus dem APG-Netz bezieht oder ob es den nicht benötigten Wasserkraft- und Sonnenstrom in das Netz einspeist.“ Der Trafo wird im Frühjahr 2025 geliefert. Die Brücken auf der Lieferstrecke werden vorher verstärkt, um das Gewicht tragen zu können. (TT)