Nach über 20 Verhandlungsrunden

AUA und Gewerkschaft einigten sich endlich auf neuen Kollektivvertrag

Der neue KV läuft bis Ende 2026. Betriebsrat und Gewerkschaft empfehlen in einer neuen Abstimmung die Zustimmung. Die Gehälter steigen in drei Stufen um insgesamt rund 20 Prozent.

Wien – Bei den Austrian Airlines (AUA) droht vorerst kein neuer Streik mehr. Management und Gewerkschaft haben sich am Donnerstag nach mehr als 20 Verhandlungsrunden auf einen neuen Kollektivvertrag (KV) bis 2026 für die rund 1000 Pilotinnen und Piloten und die 2500 Flugbegleiter geeinigt, wie die Lufthansa-Tochter am Abend mitteilte. Ein Streik sowie mehrere Betriebsversammlungen hatten im Frühjahr zu Hunderten Flugausfällen geführt und einen Millionenschaden verursacht.

Die Einigung gelte vorbehaltlich der positiven Abstimmung durch die Gewerkschaft vida, erklärte die AUA in der Presseaussendung. Betriebsrat und Gewerkschaft empfehlen dieses Mal die Zustimmung, hieß es seitens der Gewerkschaft zur APA.

KV soll bis Ende 2026 laufen

Der neue KV soll bis Ende 2026 laufen und die Gehälter bis dahin dreimal steigen, nämlich per April 2024 sowie ab Jänner 2025 und Jänner 2026 um durchschnittlich insgesamt 19,4 Prozent. Zusätzlich können 2026, abhängig vom Unternehmensergebnis 2025, weitere bis zu 2 Prozentpunkte dazukommen. Die Gehälter der Co-Piloten werden im Schnitt um zusätzliche 11 Prozent angehoben.

Neben den Gehaltssteigerungen wurde eine auch sogenannte Friedenspflicht vereinbart. Das heißt, während der Laufzeit des Kollektivvertrags bis Ende 2026 dürfen keine Betriebsstörungen in Form von Streiks stattfinden.

Reduzierung der Arbeitsbelastung

"Mit der erstmals vereinbarten Friedenspflicht können sich unsere Fluggäste wieder auf uns verlassen", freute sich der Vorstand über das Verhandlungsergebnis.

"Diese Verhandlungslösung bedeutet für das Bordpersonal der AUA eine deutliche Erhöhung der Gehälter über der Inflationsrate", kommentierte Daniel Liebhart, Vorsitzender des Fachbereichs Luftfahrt in der Gewerkschaft vida, das Ergebnis.

Neben den finanziellen Verbesserungen verwies die Gewerkschaft auf eine Reduzierung der Arbeitsbelastung und eine verbesserte Absicherung bei Verlust der Fluglizenz aus medizinischen Gründen. (APA)

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