Auspeitschen als Strafe

UNO: Festnahmewelle im Iran bei Kopftuchkontrollen

Hunderte Unternehmen wurden zudem geschlossen, weil sie die Kontrollen nicht umgesetzt hätten.

Teheran – Im Iran sind bei verschärften Kopftuchkontrollen nach Informationen des UNO-Menschenrechtsbüros zahlreichen Mädchen und Frauen festgenommen worden. Hunderte Unternehmen seien geschlossen worden, weil sie strikte Kopftuchkontrollen nicht umgesetzt hätten, teilte das Büro am Freitag in Genf mit. Die berüchtigten Sittenwächter hatten vor einigen Woche strengere Kontrollen angekündigt. Seit den Protesten im Herbst 2022 hatten immer mehr Frauen die Kopftuchpflicht ignoriert.

Der UNO-Hochkommissar für Menschenrechte, Volker Türk, kritisierte ein geplantes Gesetz, das Haftstrafen von zehn Jahren sowie Auspeitschen als Strafe für Verstöße gegen die Kopftuchvorschriften vorsieht. Der Österreicher appellierte an die Regierung in Teheran, alle Formen von geschlechtsspezifischer Diskriminierung und Gewalt zu beseitigen.

Türk kritisierte auch das Todesurteil gegen den Rapper Toomaj Salehi. Der 33-Jährige war einer der prominenten Kritiker während der Massendemonstrationen gegen das System der Islamischen Republik im Herbst 2022. Er hat in seinen Liedern soziale und politische Missstände im Land angeprangert. Nach Angaben des UNO-Menschenrechtsbüros sind bereits neun Männer im Zusammenhang mit den Protesten hingerichtet worden. Sie begannen nach dem Tod der iranischen Kurdin Jina Mahsa Amini im September 2022. Amini war von den Sittenwächtern wegen eines angeblich nicht angemessen sitzenden Kopftuches festgenommen worden und in Polizeigewahrsam gestorben. (APA)

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Symbol der Protestwelle

Bekannter iranischer Rapper Salehi zum Tode verurteilt