Bergsteigerlegende Sepp Mayerl tödlich verunglückt
Der in Bergsteigerkreisen als „Blasl-Sepp“ bekannte Osttiroler Alpinist ist am Samstag in den Lienzer Dolomiten tödlich verunglückt.
Lienz – Die Tiroler Bergsteigerlegende Sepp Mayerl ist am Samstag in den Lienzer Dolomiten ums Leben gekommen. Der 75-Jährige stürzte in der Nordwand der Adlerwand bei Lavant aus ungeklärter Ursache ab und erlitt tödliche Verletzungen. 1970 hatte der Osttiroler einen Achttausender im Himalaya erstbestiegen.
Mayerl war Samstag früh mit einem Bekannten zu einer Klettertour in den Lienzer Dolomiten aufgebrochen, schilderte ein Alpinpolizist: „Die beiden wollten zur Einweihung eines Gipfelkreuzes aufsteigen“. Der 75-Jährige kletterte voraus. Zehn Meter nachdem er eine Zwischensicherung angebracht hatte, stürzte er aus unbekannter Ursache ab. Ob möglicherweise ein Felsen ausgebrochen war, lasse sich nicht mehr rekonstruieren, erklärte der Beamte.
Sein Begleiter alarmierte sofort die Einsatzkräfte. Nachdem der Verunglückte geborgen war, wurde mit der Reanimation begonnen. Sie blieb aber erfolglos. Der Unfall hatte sich gegen 9.00 Uhr ereignet. Die Leiche des Alpinisten wurde mit einem Hubschrauber ins Tal geflogen.
Sepp Mayerl, nach seinem elterlichen Hofnamen in Bergsteigerkreisen als „Blasl-Sepp“ bekannt, wurde am 14. April 1937 in Göriach bei Dölsach in Osttirol geboren. 1970 gelang ihm im Himalaya die Erstersteigung des Lhotse Shar (8.386 Meter), einem Nebengipfel des Lhotse. Reinhold Messner bezeichnete ihn wiederholt als Lehrmeister.