Innenpolitik

Stronach-Partei holt Hannes Berger als Wahlkampfleiter

Der bisherige Prokurist der „Kärntner Tageszeitung“ wird die Organisation ehrenamtlich übernehmen.

Klagenfurt - Die Partei des Milliardärs Frank Stronach will in Kärnten bei der Landtagswahl antreten und hat sich dafür jetzt den bisherigen Prokuristen und Konsulenten der „Kärntner Tageszeitung“, Hannes Berger, als Wahlkampfleiter geholt. Wie die Zeitung am Montag in einer Aussendung bekanntgab, hat Berger am Freitag seine Funktionen in der KTZ zurückgelegt. Eigentümer Hansjörg Berger bedauert das Ausscheiden seines Vaters, betonte aber, dies sei unter diesen Umständen unumgänglich.

„Ich bin ohnehin schon am Weg in die Pension“, sagte Hannes Berger gegenüber der APA. Mit Jahresende wäre er aus der KTZ ausgeschieden, so geschehe dies eben ein paar Monate früher. Dass es Schwierigkeiten bezüglich der Unabhängigkeit der Zeitung geben könnte, weil er nun für eine Partei tätig ist, glaubt Berger nicht: „Es ist klar kommuniziert, dass ich jetzt keine Funktion mehr habe.“ Hansjörg Berger erklärte, die künftige Tätigkeit seines Vaters sei „nicht in Einklang mit der Unabhängigkeit der Zeitung zu bringen und die Unabhängigkeit der KTZ ist unantastbar“.

Er freue sich darauf, den Wahlkampf zu managen, meinte Berger, „das kann ich“. Es gebe die Möglichkeit, etwas Neues mit zu gestalten, dies sei für ihn verlockend gewesen. Laut Aussendung wird Berger seine Arbeit für die Stronach-Partei ehrenamtlich ausüben.

Hansjörg Berger hatte Mitte Oktober 2010 die „Kärntner Tageszeitung“ zur Gänze übernommen, nachdem er Ende 2009 bei der KTZ mit zehn Prozent eingestiegen war. Bergers „BB & Partner Vermögens-und Liegenschafts GesmbH“ ist seither Alleineigentümer. Im Juni dieses Jahres geriet das Unternehmen in finanzielle Schwierigkeiten, die Gebietskrankenkasse stellte einen Konkursantrag. Berger konnte diesen abwenden, musste aber die Tochterfirma „KTZ Bezirksjournale GmbH“ verkaufen, ebenso seinen 50-Prozent-Anteil an der Werbefirma „EVI GmbH“. Käufer war der Oberkärntner Unternehmer Dietmar Wassermann. Im Firmenbuch sind die geänderten Eigentumsverhältnisse bisher aber noch nicht abgebildet. (APA)