18-Jähriger stahl Rettungswagen: 10.000 Euro Strafe und Sozialarbeit
Ein 18-Jähriger hatte im Mai dieses Jahres einen Rettungswagen in Schwaz gestohlen und demoliert beim Rot-Kreuz-Stützpunkt in Telfs abgestellt. Nun muss er für den Schaden aufkommen und 80 Stunden Sozialarbeit leisten.
Schwaz/Telfs - Ein Rettungswagen war in der Nacht auf Samstag, den 18. Mai 2013, aus der Garage des Rot-Kreuz-Stützpunktes in Schwaz gestohlen worden. Daraufhin meldete sich ein 18-jähriges Mitglied der Rot-Kreuz-Ortsstelle und gab zu, das Rettungsfahrzeug gelenkt und beschädigt zu haben. Er hatte mit dem Einsatzfahrzeug über 50 Kilometer zurückgelegt und stellte es demoliert beim Stützpunkt in Telfs ab. Den Schaden bezifferte das Rote Kreuz nach einer ersten Begutachtung mit mehreren Tausend Euro.
Der Diebstahl sei in den Morgenstunden von den Kollegen in Telfs bemerkt worden, sagte Günther Schwemberger vom Roten Kreuz damals. Der Wagen stand auf dem Gelände des dortigen Stützpunktes. Nach einer Überprüfung stellte sich heraus, dass das Fahrzeug in Schwaz aus einer Garage entwendet worden war. Der Wagen sei relativ neuwertig und gut ausgerüstet gewesen. Schwemberger bezeichnete die Tat als unfassbar. Denn schließlich gehe es da um ein Einsatzfahrzeug, das Menschenleben retten könne.
10.000 Euro Wiedergutmachung
Heute am Landesgericht musste sich der Bursche wegen unbefugten Gebrauchs von Fahrzeugen und Sachbeschädigung vor dem Jugendgericht verantworten. Der 18-Jährige zeigte sich sofort geständig und erklärte, dass er den Rettungswagen nur entwendet hätte, da er befürchtet hatte, dass zu Hause ein familiärer Streit eskalieren würde. Dies war dann aber nicht der Fall.
Weiter nach Innsbruck sei er mit dem Fahrzeug dann nur gefahren, da ein enger Verwandter am Vortag in die Klinik eingeliefert worden war. Erst zu diesem Zeitpunkt sei ihm bewusst geworden, was er durch die Entwendung des Rettungsfahrzeuges eigentlich angerichtet hatte und wollte sich deswegen als einst begeisterter Rotkreuzhelfer einem Kollegen der Rettung Telfs anvertrauen. Dort hinterließ der Bursche dann auch das beschädigte Fahrzeug.
Den Schaden von 10.000 Euro stottert er nun bei seiner Tante ab, die ihm das Geld zur Schadenswiedergutmachung vorgestreckt hatte. Im Einvernehmen mit Führungskräften der Tiroler Rettungsorganisation stellte der 18-Jährige seinen Einsatz zusätzlich vorübergehen ruhend. Die Richterin verhängte aufgrund des Geständnisses und der Schadenswiedergutmachung und aufgrund der Gesamtsituation des Burschen deshalb keine Vorstrafe, sondern beließ es bei einer Diversion über 80 Stunden Sozialarbeit. Vielleicht kann sie der Bursche bei der Rettung ableisten. (fell/APA)