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Weltspartag mit Mini-Zinsen, Kritik an Köder für Kinder

Die höchsten Zinsen bei täglich behebbaren Sparbüchern bietet die Online Bank direktanlage.at mit 1,4 Prozent. Dafür müssen mindestens 2500 ...

Von Daniel Feichtner

Innsbruck –Sparen war selten so wenig attraktiv wie heute. Niedrige Zinsen lassen das klassische Sparbuch immer häufiger zu einem Verlustgeschäft werden. „Dennoch ist Sparen gerade jetzt wichtiger denn je“, meint Jakob Knapp von der Tiroler Sparkasse. In schwierigen Zeiten wie heute sei Sparen unerlässlich, um Sicherheit und Zukunftsfähigkeit zu schaffen, erklärt er. Aber es ist heute schwieriger denn je, lohnend zu sparen, gibt Knapp zu. „Völlig ohne Risiko Gewinn zu machen, ist nicht mehr realistisch.“

Gabi Kreindl vom Verein für Konsumenteninformation erklärt: „Eine allgemeine Empfehlung auszusprechen, wie man sein Geld anlegen sollte, ist nahezu unmöglich.“ Deswegen sei es vor allem wichtig, dass sich Sparer über die Risiken ihrer Anlageformen genau informieren, meint sie. Es lohne sich für alle, die aktuellen Angebote genau zu vergleichen und sich den eigenen Möglichkeiten und Wünschen entsprechend zu entscheiden.

„Beim Sparen gilt, sich so früh wie möglich aktiv mit dem Thema auseinanderzusetzen und sich in der Hausbank beraten zu lassen“, gibt ihr Wolfgang Weninger von der Raiffeisen Landesbank Tirol Recht. Egal ob Lebensversicherung, Sparbuch, Bausparen oder Wertpapier: Es gäbe sehr viele gute Produkte. Aber diese sind, wie er erklärt, je nachdem welche individuellen Ziele man verfolgt, mehr oder weniger geeignet.

„Besondere Vorsicht ist bei speziellen Angeboten von Kindersparbüchern geboten“, warnt Kreindl außerdem. Zwar würden manche Banken jungen Sparern Zinsen von bis zu drei Prozent bieten. Diese sind ihr zufolge aber nicht nur an das Alter der Kunden, sondern auch an eine Höchstgrenze im Bereich von 500 Euro gebunden. Alles was darüber hinausgeht, wird mit dem normalen niedrigen Zinssatz verzinst. „Banken nutzen damit die Tatsache, dass viele Kunden ihrer Hausbank treu bleiben“, erklärt Kreindl. Auch wenn sie nur kurzfristig einmal bessere Konditionen bekommen hätten und inzwischen woanders bessere Angebote zur Verfügung stünden, erklärt sie das Problem.

Zinsen im Vergleich

Die höchsten Zinsen bei täglich behebbaren Sparbüchern bietet die Online Bank direktanlage.at mit 1,4 Prozent. Dafür müssen mindestens 2500 Euro angelegt werden. Bei lokalen Anbietern bewegt sich der Zinssatz zwischen 0,1 % (Hypo) und 0,375 % bei der Bawag.

Bei einjähriger Bindung liegt das Online-Angebot der RLB mit 0,625 Prozent im vorderen Bereich. Weit hinten ist die Bawag mit 0,25 Prozent.

Dreijährige Bindung wird bei der RLB mit 1,25 Prozent belohnt. Die Bawag gibt dafür nur 0,7 Prozent Zinsen.

Vergleichen lohnt sich durchaus. Auf www.bankenrechner.at stellt die Arbeiterkammer dafür einen nützlichen Dienst zur Verfügung.