Stadt gibt die Schlüssel zur Talstation in Jugendhand
Der Verein Schülerinnenbeirat soll das alte Hungerburgbahn-Gebäude mit Leben füllen. Die Zukunft der leer stehenden Rotunde ist weiter ungeklärt.
Von Manfred Mitterwachauer
Innsbruck –Auch wenn sie seit Jahren ohne Nutzen ist, ohne Nutzung soll sie nicht länger bleiben. Die alte Talstation der Hungerburgbahn am Innsbrucker Rennweg wird ab Herbst an den Verein des Innsbrucker SchülerInnenbeirates vermietet. Das teilten gestern Vize-BM Christoph Kaufmann (FI) und Planungs-Stadtrat Gerhard Fritz (Grüne) mit. Die Basis für diese Zwischennutzung bildet ein in den Jahren 2012/13 von Stadt und Land abgehaltener Ideenfindungsprozess für das auch die leer stehende und denkmalgeschützte Rotunde umfassende Gesamtareal.
Während für die Rotunde ein Ausstellungs- und Veranstaltungskonzept gewünscht wird, soll die Talstation in Richtung Zukunftslabor und Jugend entwickelt werden. Letzteres will die Stadt nun auf die nächsten drei bis fünf Jahre mit dem SchülerInnenbeirat verwirklichen.
Geplant ist, die Talstation über den Sommer für rund 100.000 Euro zu sanieren und adaptieren. Auch unter Mithilfe des Vereins selbst. Wie Obmann Daniel Schennach sagt, wolle man dann die ehemalige Abfahrtshalle in einen Raum für Veranstaltungen und Konzerte und den Kassaraum in ein Café ohne Konsumzwang verwandeln. Zusätzlich sollen vier kleine Büros eingerichtet werden, die unterschiedlichen Jugendvereinen bei Bedarf kostenlos zur Verfügung gestellt werden können. „Jugendliche haben oft viele Ideen, aber es scheitert meist an der Umsetzung“, setzt sich Schennach das Ziel, mit der neuen „Jungen Talstation“ der Jugend-Kreativität neuen Raum geben zu können. Ob auch die Fassade der Talstation dem jugendlichen Inneren Rechnung tragen wird – allenfalls durch entsprechende Graffiti – wird sich noch zeigen. Zumindest Fritz zeigt sich im Falle eines „schönen Entwurfs“ nicht abgeneigt.
Sowohl Kaufmann als auch Fritz betonten, dass sozusagen mit der Schlüsselübergabe auch jede Menge Verantwortung auf den Jugendlichen laste. Man sei sich aber sicher, dass diese damit „gut umgehen“ würden. Der laufende Betrieb soll von der Stadt mit 28.000 Euro pro Jahr subventioniert werden.
Obwohl der Mietvertrag vorerst ohne Ablaufdatum abgeschlossen wurde, hängt selbiger an einer Entscheidung über die Zukunft des Rotundenareals. Letzteres gehört dem Land. Was mit der leer stehenden Hülle, die einst das Rundgemälde beheimatete, passiert, ist unklar.
Die im Ideenfindungsprozess eingebundene LR Beate Palfrader (VP) sagte gestern, dass es für das Gesamtareal „viele Möglichkeiten“ gäbe, jedoch einige mit erheblichen Kosten verbunden seien. Bei der Rotunde seien für eine „Erstnutzung“ kostenintensive Adaptierungen noch ausständig. Und Letztere läge nicht bei ihr, so Palfrader, sondern bei LR Patrizia Zoller-Frischauf. Dort hieß es auf TT-Nachfrage, dass alle notwendigen Sicherungsarbeiten ausgeführt worden seien. Das habe aber nichts mit der Nachnutzung zu tun, denn diese Entscheidung läge erstens bei Palfrader und sei zweitens noch nicht gefallen.