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ÖVAG-Krise ist laut Bilanz verdaut

Von Alois Vahrner...

Von Alois Vahrner

Innsbruck –Einst hatte die Volksbank Tirol Innsbruck-Schwaz erfolglos gegen die massiven Tiroler Beiträge zur Rettung der nach ihrer Ost-Expansion ins Trudeln geratenen und vom Staat aufgefangenen ÖVAG (Österreichische Volksbanken AG) protestiert. Die Folge waren massive Abschreibungen für 2012. Das Betriebsergebnis fiel auf nur 1,5 Mio. Euro, der risikobereinigte Gewinn (EGT) sogar auf minus 12,5 Mio. Euro.

Im Vorjahr waren die ÖVAG-Nachwehen für die Bilanz weit geringer, im operativen Geschäft gab es Zuwächse sowohl bei den Ausleihungen (plus 0,8 % auf fast 890 Mio. Euro) als auch bei den Einlagen (plus 2,4 % auf 944,5 Mio. Euro), betonen die beiden Vorstände Markus Hörmann und Anton Fuchs. Die Bilanzsumme stieg um 1,2 % auf 1,195 Mrd. Euro, das Betriebsergebnis legte deutlich auf 7,5 Mio. Euro und das EGT auf 3,5 Mio. Euro zu. Heuer gehe es weiter nach oben. Die Kernkapitalquote liege bei österreichweit weit überdurchschnittlichen 18,4 %. Die Volksbank Tirol Innsbruck-Schwaz hat 4000 Firmen- und 50.000 Privatkunden sowie 230 Mitarbeiter. Kreditklemme gebe es keine, eher eine schwache Nachfrage vor allem der Betriebe. Sparer legen ihr Geld wegen der Tiefstzinsen vermehrt in Wertpapieren an. Weil deutsche Anleger wegen schärferer Bestimmungen Geld abziehen, sperrt die Volksbank Ende Juni ihre vor 25 Jahren eröffnete Filiale im früheren Bankenparadies Jungholz zu.

Die drei Tiroler Volksbanken Innsbruck-Schwaz sowie die ähnlich großen in Kufstein (etwa 1,1 Mrd. Euro Bilanzsumme) und Landeck (fast 1 Mrd. Euro) sind mit je 6,5 % an der Volksbank Wien (3,5 Mrd. Euro Bilanzsumme) beteiligt, die Volksbank in Osttirol hat das Schwesterinstitut im Gailtal übernommen. Wird es zu weiteren Fusionen bei den Volksbanken kommen? Wegen der stets schärfer werdenden Auflagen und Vorschriften geh­e die Tendenz „in Richtung größere Einheiten“, sagt Hörmann. In Tirol gebe es derzeit keine Fusionsbestrebungen unter den Volksbanken. „Wir zählen jetzt schon zu den größeren Einheiten.“