Fern der Heimat auf Goldmission

Von Roman Stelzl

Kirchberg –Ein Reifenplatzer bei der EM Mitte Juni, ein Achillessehnenriss kurz vor Silvester und eine verpasste Goldmedaille bei der Heim-WM 2013. Es mangelt nicht an Hürden auf dem Weg durch Alban Lakatas Chronologie der vergangenen zwölf Monaten. Irgendwie schien dem 35-jährigen Mountainbiker aus Lienz stets das Pech am Fuß zu kleben – und immer war etwas da, das Lakata einen Strich durch die Rechnung machte. Bei der EM in Irland (Rang zehn) war es vor zwei Wochen der Reifen, bei der Heim-WM in Kirchberg (Silber) im Juni 2013 Nervosität – und beim Skiunfall samt Verletzung kurz vor Silvester war es Lakata selbst.

Morgen soll nun eine neue Chronologie mit zwölf Monaten beginnen. Bei der Marathon-WM in Pietermaritzburg (RSA) über 95 Kilometer und 3135 Höhemeter. Mit Gold. „Ich hoffe, dass ich mit dem Regenbogentrikot (Siegertrikot, Anm.) nach Hause fliege“, meinte Lakata, der zuletzt 2010 ganz oben auf dem Podest zu finden war.

Die Form scheint aber zu passen, nachdem der erste Weltcup-Sieg nach der Verletzung eingefahren ist und die Lust auf mehr nach der EM („sehr enttäuschend“) und der Heim-WM im Vorjahr heiß brennt. Lakata: „Ich bin jetzt sogar frischer und ausgeruhter als die anderen Athleten. Und ich bin in einer guten Form!“

Lakatas Goldmission fernab der Heimat bedeutet aber zugleich, dass das KitzAlpBike-Festival morgen beim Marathon (ab 8 Uhr, Kirchberg) ohne Heimstar und Top-Leut­e auskommen muss. Nichtsdestotrotz sollen es über 2000 Athleten sein, die das mehrtägige Event in Summe stürmen. Höhepunkt wird dabei aber ein Jahr nach der Marathon-WM das Cross-Country-Rennen sein, bei dem morgen sowohl Olympiasieger als auch Lokalmatadorin Lisi Osl am Start sein werden. Und als Draufgabe kommt es zu einer Premiere: Erstmals wird ein­e Gehörlosen-EM in Öster­reich ausgetragen.