USA

21 Todeskandidaten legten Klage gegen Hinrichtung ein

(Symbolfoto)
© AP

Nach der qualvolle Exekution vor zwei Monaten haben 21 Todeskandidaten nun Klage erhoben. Sie befürchten, dass bei ihnen „die gleichen oder ähnlichen Produkte und Prozeduren“ angewendet werden.

Washington – Zwei Monate nach dem qualvollen Tod eines Häftlings durch eine Giftspritze wehren sich 21 Todeskandidaten im US-Bundesstaat Oklahoma gemeinsam gegen ihre Hinrichtung. Sie reichten am Mittwoch (Ortszeit) an einem Bundesgericht in Oklahoma Klage ein. Sie werfen den Behörden vor, nicht sicherzustellen, dass ihnen dieselben Qualen wie Clayton Lockett erspart bleiben.

Dessen Hinrichtung war Ende April abgebrochen worden, weil es Probleme bei der Giftinjektion gab. Lockett wand sich 43 Minuten lang im Todeskampf vor Schmerzen, bis er schließlich einen tödlichen Herzinfarkt erlitt. Erste Untersuchungsergebnisse ergaben, dass die Spritze falsch gesetzt worden war; allerdings gab es auch massive Kritik an der Art der verwendeten Substanzen.

Die 21 Kläger sehen „die große Gefahr“, dass die Strafvollzugsbehörde von Oklahoma bei ihnen „die gleichen oder ähnliche Produkte und Prozeduren anwendet“ wie bei der Hinrichtung Ende April. Sie wehren sich insbesondere gegen den Einsatz des Narkosemittels Midazolam, das nicht zu anhaltender Bewusstlosigkeit führe, sobald das Gift injiziert werde. In ihrer Klage berufen sich die Todeskandidaten auf die Verfassung, die eine „grausame und außergewöhnliche Bestrafung“ verbietet.

129 japanische Todeskandidaten

In Japan wurde am Donnerstag erstmals in diesem Jahr ein Todeskandidat mit dem Strang exekutiert. „Ich habe die Hinrichtung nach ganz genauer Prüfung angeordnet“, sagte Justizminister Sadakazu Tanigaki. Der Täter habe ein „besonders grausames“ Verbrechen begangen. Bei dem Hingerichteten handelte es sich um einen 68-Jährigen, der drei Menschen ermordet hatte, unter ihnen ein dreijähriges Mädchen.

Im vergangenen Jahr wurden in Japan acht Menschen hingerichtet. Medienberichten zufolge sitzen in den Gefängnissen des Landes derzeit 129 zum Tod Verurteilte ein. Japan ist neben den USA der einzige große demokratische Industriestaat, in dem die Todesstrafe vollstreckt wird. Umfragen zufolge gibt es dafür in der Bevölkerung breite Unterstützung. (APA/AFP)