Milchquoten-Aus schmälert Erzeuger-Milchpreis deutlich - Studie
Wien (APA) - Den Schweizer Milchbauern hat der Ausstieg aus der EU-Milchkontingentierung vor fünf Jahren verschärfte Erzeugerpreise gebracht...
Wien (APA) - Den Schweizer Milchbauern hat der Ausstieg aus der EU-Milchkontingentierung vor fünf Jahren verschärfte Erzeugerpreise gebracht. Den Produzenten fehlt es laut European Milk Board auch an langfristig stabilen Marktbedingungen. Das EU-weite Auslaufen der Kontingentierung im März 2015 bereitet heimischen Milchbauern bereits Sorgenfalten, denn es wird mehr Milch geben, was den Preisdruck steigert.
Der Vorsitzende des European Mil Board erwartet ähnliche Entwicklungen in der Europäischen Union, wie sie sich in der Schweiz bereits eingestellt haben. Beleuchtet werden die Auswirkungen einer Studie der Berner Fachhochschule und Hochschule für Agrar-, Forst- und Lebensmittelwissenschaften und Agronomie, die am Mittwoch in Brüssel vorgestellt wurde. Die Schweizer Industrie-Milch habe 24 Prozent ihres Werts verloren. Die Käserei-Milch ist um 15 Prozent im Wert eingebrochen, die Biomilch um 19 Prozent.
Diese Wertminderungen ergaben sich im Vergleich des mittleren Erzeuger-Milchpreises der Jahre 2000/2002 mit den Jahren 2010/2012. Endgültig wirksam war der eidgenössische Ausstieg aus der Milchkontingentierung 2009 geworden.
In Österreich hatte es in der EU in den zwei vergangenen Jahren die prozentuell höchste Überschreitung der Milchquote unter allen EU-Staaten gegeben, die Bauern zahlten 28,7 Mio. Euro Strafe. Höher dürfte der Betrag noch höher ausfallen. Die EU kassiert die Strafen bis zum Auslaufen der Quoten. Der heimische Landwirtschaftsminister Andrä Rupprechter (ÖVP) kritisierte dieses Vorgehen. Ein gemeinsames Vorgehen mit den Niederlanden und Deutschland dagegen, brachte aber bisher keinen Erfolg.