Deutsch als größter Stolperstein für Lehrer-Anwärter
Bei den Aufnahmetests an Österreichs Pädagogischen Hochschulen sind viele Bewerber vor allem an mangelnden Rechtschreibkenntnissen gescheitert.
Wien/Innsbruck – Grammatik, Rechtschreibung, Lückentexte füllen: Was bereits für die Maturareife als Voraussetzung gilt, wird für österreichische Lehreranwärter nicht selten zum Stolperstein. Gegenüber dem „Ö1-Morgenjournal“ sagte der Vorsitzende der Rektorenkonferenz der Pädagogischen Hochschulen, Erwin Rauscher, am Donnerstag: „Das Problem Deutsch macht uns wirklich Sorge.“
Die größten Defizite seien in der Rechtschreibung bemerkbar, so Rauscher. Auf seiner eigenen Pädagogischen Hochschule in Niederösterreich sei heuer knapp die Hälfte der 500 Bewerber durchgefallen.
Alarmierende Zahlen aus Ober- und Niederösterreich
In Bundesländern wie Oberösterreich, wo die Tests bereits abgeschlossen sind, ist knapp ein Fünftel gescheitert, weil es in Deutsch nicht gereicht hat. Auch aus Niederösterreich werden alarmierende Zahlen gemeldet: In der Hochschule des Rektoren-Vorsitzenden Erwin Rauscher sei knapp die Hälfte der Bewerber wegen mangelnder Rechtschreibkenntnisse durchgefallen. 2013 war es noch ein Viertel.
Sowohl bei Bewerbern, die später an Volks- oder Sonderschulen unterrichten wollen, als auch bei solchen, die an einer Neuen Mittelschule lehren möchten treten die Probleme auf. Die Rektorenkonferenz will jetzt die Ursache für das schlechte Abschneiden prüfen.
Gegenläufiger Trend in Salzburg
Defizite hätten die Bewerber auch im Fach Musik, wie Vizerektorin Elisabeth Seethaler von der PH Salzburg gegenüber Ö1 erklärte. Bei den Deutschkenntnissen gebe es in Salzburg hingegen einen positiven Trend.
Ab 2015 sollen österreichweit neue Aufnahmetests, entsprechend der neuen Lehrerausbildung, stattfinden. (tt.com)