Türkei

Erdogans Stellvertreter verteidigt Forderung nach Lach-Verbot

In Rotterdam wirft eine türkische Staatsbürgerin ihren Stimmzettel ein. In der Türkei wird am 10. August ein neuer Präsident gewählt.
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Bülent Arinc, der Vize-Premier in der Türkei, bleibt dabei: Lautes Lachen in der Öffentlichkeit gehört sich nicht.

Istanbul – Der türkische Vize-Premier Bülent Arinc hat seine Forderung verteidigt, Frauen in der Türkei sollten nicht laut in der Öffentlichkeit lachen. „Ich glaube daran, dass meine Bemerkungen wahr waren und sie eine breite Zustimmung in der Gesellschaft finden“, sagte Arinc laut Medien vom Donnerstag. Er habe sich aber auf Bescheidenheit im Allgemeinen bezogen und nicht auf ein Geschlecht, so Arinc.

Der AKP-Politiker hatte laut türkischen Medien in einer Rede gefordert, sowohl Frauen als auch Männer sollten sich mehr in Zurückhaltung üben. Er beklagte auch den angeblichen moralischen Verfall in der Türkei.

Arincs Bemerkungen lösten Hohn und Spott in den sozialen Medien aus. Auf Online-Plattformen wie Twitter und Instagram posteten Tausende Türkinnen Fotos, die sie oder ihre Freundinnen lachend zeigten. Auch viele Männer äußerten sich ablehnend gegenüber den Aussagen Arincs.

Die Türkei ist im Vorfeld der Präsidentschaftswahlen am 10. August gespalten in ein liberales sowie ein konservatives Lager. Arinc gehört der islamisch-konservativen AKP von Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan an. (APA/dpa)