Justiz und Kriminalität

Kaum Freude über Freispruch bei „Spion“

Von Reinhard Fellner...

Von Reinhard Fellner

Innsbruck –Ein acht Jahre als Plansee-Spion verfolgter Chemiker wurde Freitagabend am Landesgericht freigesprochen – die TT berichtete exklusiv. Trotz des Endes der behördlichen Verfolgung hält sich die Freude des später auch von der Innsbrucker Universität geschassten Wissenschafters jedoch nicht nur wegen fehlender Rechtskraft in Grenzen.

Weitere Verfahren mit Plansee laufen ja noch am Arbeitsgericht. Eines – wegen Feststellung eines Dienstverhältnisses bis zum Ende der einstigen Befristung – wurde nach inzwischen dreimaliger Stattgebung durch das Landesgericht nun ebenso oft vom Oberlandesgericht wieder aufgehoben. Ein anderes Verfahren auf Schadenersatz war bis zum strafrechtlichen Urteil unterbrochen – und auch mit der Universität ist man noch nicht im Reinen. Verteidiger Markus Orgler gestern für den 56-Jährigen: „Der Freispruch ist schön. Aber meinem Mandanten wurden hier acht Jahre seines Lebens und seine berufliche Laufbahn genommen. Immerhin haben die Freisprüche, teils wegen erwiesener Unschuld, gezeigt, dass der Rechtsstaat noch funktioniert und ein Bürger letztlich auch gegen einen Riesen wie Plansee bestehen kann.“ Der Weg dorthin – über Jahre bei Gericht und mit neun Richterwechseln – könnte jedoch ein Fall für den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte in Straßburg werden.

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