Schwaz

Bürgermeister ignoriert Abfuhr für Verkehrskonzept in Mayrhofen

Die Mehrheit, die an der Volksbefragung in Mayrhofen teilnahm, stimmte gegen die straßenbaulichen Maßnahmen. Der Ortschef hält daran fest.

Von Angela Dähling

Mayrhofen – 56 Prozent – so viele der abgegebenen Stimmen bei der Volksbefragung am Sonntag in Mayr­hofen sind gegen die beschlossene Umsetzung des Verkehrskonzeptes. Das sind 691 Wähler. Die Minderheit von 540 Mayrhofnern (43,87 %) stimmte für die Realisierung diverser straßenbaulicher Maßnahmen, die für den Neubau der Penkenbahn nötig sind.

In den Augen von Bürgermeister Günter Fankhauser sind aber trotz dieses Ergebnisses die meisten Mayrhofner für das Verkehrskonzept. Seine Begründung: „1820 Stimmberechtigte kamen nicht zur Wahl. Weil sich die Volksbefragung gegen das Verkehrskonzept richtete, gehe ich davon aus, dass diese Gruppe für dessen Umsetzung ist.“ Außerdem weist Fankhauser darauf hin, dass Volksbefragungs-Initiator Werner König 726 Unterstützungsunterschriften gesammelt hatte und nur 691 davon ihre Stimme abgaben.

Das Ergebnis werde im Gemeinderat diskutiert, das Verkehrskonzept aber wie geplant umgesetzt, hält Fankhauser fest. Er hatte bereits vor der Abstimmung mehrfach betont, dass es nun kein Zurück mehr geben könne.

„Man kann sich jedes Ergebnis so hindrehen, wie man es braucht“, kontert Werner König dem Gemeindechef. „Für mich ist es eindeutig. Die meisten Mayrhofner sind gegen das Verkehrskonzept“, sagt König, den allerdings enttäuschte, dass nur 1241 der 3061 Stimmberechtigten zur Wahl gingen.

Er sieht das Ergebnis auch als Ausdruck von Resignation in Mayrhofen. Seit Jahren würden die Mayrhofner eine zweite Bergbahn auf den Penken einfordern. „Und sie scheitern am Unwillen der BTV“, schießt König scharf gegen den Mehrheitseigner der Bergbahnen AG. Diese erteilte aus wirtschaftlichen Gründen dem Wunsch eine Absage. Dem Bürgermeister wirft er fehlende Durchsetzungskraft vor: „Ich als Bürgermeister würde so nicht handeln, wenn ich in der nächsten Periode noch gewählt werden will.“

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Angela Dähling

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