Kufstein

Tiroler ermöglichen Schule für die Ärmsten der Armen

Das Ehepaar Lengauer-Stockner stiftete den bitterarmen Menschen im Rishi Valley in Indien ein Schulgebäude und will ein weiteres finanzieren.

Schwoich –Rishi Valley zählt zu den trockensten Gegenden in Indien. Hier leben Kleinbauern und Hirten, viele Menschen sind Tagelöhner. Rishi Valley liegt im neu geschaffenen Bundesstaat Andhra-Telangana, einer der ärmsten Gegenden Indiens, mit einer der höchsten Analphabetenraten des ganzen Subkontinents. Ein Hoffnungsschimmer für diese Menschen und ihre Kinder stellt der deutsche Verein Lernleitern ins Leben e.V. dar, der im Sommer 2012 von Martina Trüber und Thomas Müller mit Freunden gegründet wurde.

Hintergrund ist die Finanzierung und Absicherung des Schulbesuchs für rund 400 Kinder in den zwölf Kleinschul­en im Rishi Valle­y, betrieben werden diese Schule­n vom Rishi Valley Institut­e for Educational Resource­s (RIVE­R). Obwohl RIVER international anerkannt ist, ist die Finanzierung des Unterrichts immer wieder gefährdet. RIVER bedient sich dabei der MultiGrade­MultiLevel-Methodology (MGML), bei der das Kind seine­n eigenen Lernweg finden und gehen kann.

Die Verbindung des deutschen Vereins und RIVER nach Schwoich kam durch einen Zufall zustande. Der Unternehmer Peter Lengauer-Stockner und seine Ehefrau Marianne lernten auf einer Auslandsreise Martina Trüber kennen. „Sie hat uns von ihrer Arbeit erzählt und uns hat das Konzep­t gefallen und ich dachte mir: Da muss ich helfe­n“, erzählt Lengauer-Stockner.

Er habe schon immer kleiner­e Spenden für soziale Zweck­e gegeben, diesmal packt­e er aber ein großes Projekt an. Er finanzierte eines der Schulgebäude im Rishi Valle­y. Vor wenigen Wochen reisten er und seine Ehefrau nach Indien, um im bitterarmen Dorf Thett­u die Eröffnung der Schule feiern. Den beiden Tirolern wurd­e ein begeisterter Empfang bereitet. Gemeinsam mit dem Dorfältesten eröffneten sie die Schule. Den dafür aufgewendeten Betrag will der bescheidene Wohltäter nicht nennen. So wie er im Ganzen nicht zu viel Aufhebens um seine eigene Spende machen will. Die Begeisterung und Freude der Kinder und der Eltern über die Schule sind ihm Dank genug. Aber er will auf die Probleme der Menschen in dieser Region und der Arbeit der Organisationen aufmerksam machen. Und Thettu soll nicht die letzte Schule gewesen sein, die Lengauer-Stockner stiften will, er versucht derzeit, die Finanzierung für ein weiteres Gebäude durch persönliche Gespräche auf die Füße zu stellen.

Mehr Informationen zu dem Projekt im Internet unter www.lernleitern-ins-leben.de. (wo)

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