Fatwa gegen UNO-vermittelte Friedensgespräche in Libyen

Tripolis (APA/dpa) - Der von den Vereinten Nationen vermittelte Dialog zur Beendigung der politischen Krise in Libyen stößt auf Widerstand m...

Tripolis (APA/dpa) - Der von den Vereinten Nationen vermittelte Dialog zur Beendigung der politischen Krise in Libyen stößt auf Widerstand muslimischer Autoritäten. Der libysche Mufti Sheikh Sadiq al-Ghariani habe eine Fatwa zur Beendigung der Gespräche ausgerufen, berichtete die libysche Nachrichtenseite Al-Wasat am Dienstag.

Bei den Gesprächen waren am Montag erstmals nach Wochen des Streits rivalisierende Abgeordnete zusammengekommen.

Bei den von der UNO initiierten Gesprächen in der westlibyschen Stadt Ghadamis waren Abgeordnete aus Tobruk mit abtrünnigen islamistischen Parlamentariern aus Misrata zusammengekommen. Die im Juni gewählten Abgeordneten aus Misrata hatten sich bisher geweigert, in Tobruk zu tagen. Dorthin war das Parlament ausgewichen, nachdem islamistische Milizen die Hauptstadt Tripolis unter ihre Kontrolle gebracht hatten.

In Tripolis selbst tagt ein weiteres Gegenparlament seit Mitte August. Es setzt sich aus islamistischen Kräften zusammen, die das Parlament in Tobruk ablehnen. Beide Parlamente bezeichnen sich als die rechtmäßigen Volksvertreter in dem von Milizenkämpfen durchzogenen Land. Die Tripolis-Abgeordneten nehmen nicht an dem UNO-Dialog teil.

(Alternative Namensschreibungen: Sadek/Sadik Al-Gheriani/Al-Ghirjani, Ghadames/Gadamis)

~ WEB http://www.un.org/en/ ~ APA555 2014-09-30/17:36

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