Sefcovic frustriert über Widerstände gegen einheitlichen EU-Luftraum
Brüssel (APA) - „Sehr frustriert“ ist der künftige EU-Verkehrskommissar Maros Sefcovic über die Widerstände von europäischen Staaten für ein...
Brüssel (APA) - „Sehr frustriert“ ist der künftige EU-Verkehrskommissar Maros Sefcovic über die Widerstände von europäischen Staaten für einen einheitlichen Luftraum. „In den USA gibt es einen einzigen Luftraum, den sollten wir auch haben. Jetzt haben wir neun, die sollten eigentlich alle eingerichtet sein, aber noch ist nichts passiert“, so Sefcovic im Rahmen der Anhörung im EU-Parlament am Dienstag in Brüssel.
Er habe keine rationale Erklärung dafür. „Wir verlieren fünf Milliarden Euro im Jahr“. Bei einem einheitlichen Luftraum „können die Flugzeuge mit geringeren Abständen fliegen. Damit kann der Luftraum effizienter genutzt werden, das spart Zeit“.
Zurückhaltend äußerte sich Sefcovic über eine Änderung der Beihilfenleitlinien für regionale kleinere Flughäfen. Natürlich spielten lokale Flughäfen eine wichtige Rolle für die EU. Es gelte aber auch, in die Nachbarschaft zu blicken. So könne der Flughafen von Istanbul immer mehr Passagiere aufnehmen, in Dubai seien es bald 160 Millionen Passagiere jährlich, während es in London-Heathrow 70 Millionen sind. Deswegen werde es notwendig sein, das Management auf den Flughäfen in der EU zu verbessern. Er glaube, dass die Kapazität um 20 Mio. Passagiere in der EU gesteigert werden könnten, ohne weitere Flugbahnen hinzuzufügen.
Zum Problem des Sozialdumpings im Transportsektor kündigte Sefcovic an, sich des Themas dringlich annehmen zu wollen. Wesentlich sei es, einfachere und klarere Regeln zu haben, die dann auch leichter umsetzbar seien. Auch die nationalen Stellen müssten sich daran halten. Er sei bereit, den sozialen Dialog hier voranzutreiben. So gebe es die Frage, wie es mit einem Sozialgericht für das Personal im Straßenverkehr aussehe. Dies könnte auch zu sozialer Stabilität in diesem Bereich führen.
Ein Problem im Straßenverkehr seien auch die immer häufiger werdenden Staus. Damit „verlieren wir ein Prozent des BIP, weil wir so viel im Stau stehen“. Sefcovic will auch alternative Energien im Straßenverkehr fördern, wobei hier das Dilemma des Problems von „wer war zuerst da, die Henne oder das Ei“ vorherrsche. Konkret gebe es wenig Personen, die intelligente Fahrzeuge kaufen, weil die notwendige Infrastruktur mit entsprechenden Tankstellen für Wasserstoff oder Flüssiggas oder Strom noch nicht in ausreichendem Maß existierten. Die Tankstellenbetreiber wiederum zögerten mit solchen Zapfmöglichkeiten, weil es zu wenig Nachfrage gebe. Daher sei es wesentlich, beide Bereiche anzugehen.