Wunderkind Nannerl Mozart: Sonderausstellung im „Mozart-Wohnhaus“
Salzburg (APA) - Maria Anna „Nannerl“ Mozart war wie ihr Bruder Wolfgang Amadeus ein Wunderkind. Gemeinsam spielten sie vor den gekrönten Hä...
Salzburg (APA) - Maria Anna „Nannerl“ Mozart war wie ihr Bruder Wolfgang Amadeus ein Wunderkind. Gemeinsam spielten sie vor den gekrönten Häuptern Europas. Auch als Erwachsene galt sie als hervorragende Pianistin und war eine gefragte Klavierlehrerin. Der von der Geschichte unterschätzten Schwester des Meisters ist jetzt eine Sonderausstellung im Museum „Mozart-Wohnhaus“ der Salzburger Stiftung Mozarteum gewidmet.
Die Schau „Maria Anna (Nannerl) Mozart“ ist ab Samstag, dem 4. Oktober, zu sehen und zeichnet einige Stationen im Leben von Mozarts Schwester nach. Unter den Exponaten sind zeitgenössische Berichte über die beiden Wunderkinder sowie handschriftliche Notizen, in denen die zwölfjährige Nannerl während der großen Westeuropareise ihre wichtigsten Eindrücke festhielt, historische Kupferstiche aus dem Familienleben oder das berühmte Ölporträt aus 1783. Zudem gibt es ein Aquarell, auf dem ein Maler Nannerl als Sängerin statt als Pianistin dargestellt hat, weil es besser ins Klischee der Zeit passte. Der Großteil der Exponate stammt aus dem Bestand der Stiftung Mozarteum.
Auf der großen Westeuropareise (bis 1766) galt die 15-jährige Nannerl als Profi und spielte besser als der zehnjährige Bruder. „Als Pianistin war sie allen technischen Herausforderungen gewachsen“, sagte Ulrich Leisinger, wissenschaftlicher Leiter der Stiftung Mozarteum, im APA-Gespräch. „Sie hatte sogar das außerordentlich schwierige Konzert in d-Moll KV 466 im Repertoire und bewährte sich damit in den großbürgerlichen und adeligen Salons der Stadt“, erläuterte Leisinger und wies darauf hin, dass eine Musiker-Karriere im fürsterzbischöflichen Salzburg dieser Zeit schlichtweg ausgeschlossen war. „Aber sogar Mozart selbst schätzte seine Schwester als Musikerin sehr und versuchte, sie als Virtuosin nach Wien zu holen, was aus verschiedenen Gründen misslang.“
Maria Anna, genannt „Nannerl“ Mozart, die sich auch im Bereich Komposition und Generalbass versuchte, war mit dem Richter und Rechtspfleger Berchtold zu Sonnenburg aus St. Gilgen verheiratet und starb vor genau 185 Jahren in Salzburg. Die bis Ende des Jahres geöffnete Ausstellung „Maria Anna (Nannerl) Mozart“ im Mozart-Wohnhaus ist täglich von 09.00 bis 17.30 zu sehen.
(SERVICE - Internet: http://www.mozarteum.at/museen/mozart-wohnhaus.html)