Österreich

Krisenbank ÖVAG wird aufgespalten

Neun Regional- und drei Spezialinstitute sollen entstehen. Das beschloss der Vorstand der Bank am Donnerstag.

Wien – Das krisengeschüttelte Volksbanken-Spitzeninstitut ÖVAG wird aufgespalten in einen Abbauteil und eine für die Fortführung vorgesehene Bank innerhalb des Sektors. Das beschloss am Donnerstag der Vorstand der Bank, an der die Republik über 43 Prozent hält. Außerdem wird es künftig nur mehr neun Regionalbanken und drei Spezialinstitute geben, teilte die Bank am Donnerstagabend mit.

Jene Aufgaben, die die ÖVAG aufgrund gesetzlicher Vorgaben als Zentralorganisation des Volksbanken-Haftungsverbunds erfüllt, werden an eine große regionale Volksbank (in Prüfung derzeit: Volksbank Wien-Baden) übertragen. Ebenfalls übertragen werden Servicefunktionen, die die ÖVAG dem Volksbank-Sektor zur Verfügung stellt und die für den ordnungsgemäßen Bankenbetrieb notwendig sind. Der Rest wird abgebaut.

Die Teilung der ÖVAG wird für das erste Halbjahr 2015 angestrebt. Danach soll die ÖVAG aus dem Haftungsverbund ausscheiden. Die endgültige Umsetzung steht unter dem Vorbehalt behördlicher und aufsichtsrechtlicher Genehmigungen.

Steuerzahlen nicht zusätzlich belasten

ÖVAG-Generaldirektor Stephan Koren geht davon aus, dass bei einer konsequenten Fortführung des Abbaus eine weitere Belastung der Steuerzahler vermieden werden kann. Durch die neue Struktur mit 9 Regional- und 3 Spezialinstituten würden die Volksbanken ihre Ertragskraft stärken und in der Lage sein, bei Bedarf Eigenkapital erfolgreich am Kapitalmarkt aufnehmen zu können.

Auch das Finanzministerium sieht den Restrukturierungsplan positiv. Er sei „eine gute Nachricht für die österreichischen Steuerzahler und eine gute Nachricht für die Kunden und Partner der Volksbanken. Wir sehen mit Wohlwollen, dass die Bank aus sich heraus einen Erneuerungsprozess einleitet.“ Für das Finanzministerium sei entscheidend, dass kein neues Steuergeld nötig wird und sich der Volksbankensektor wieder auf sein Kerngeschäft konzentrieren kann.

Das Model 9+3 sei von den Genossenschaftsbanken des Volksbanken-Verbunds mit über 95-prozentiger Mehrheit beschlossen worden, hieß es seitens der ÖVAG. (APA)

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