Kfz-Branche mit Plus 5 Prozent Wachstumsspitzenreiter der Industrie
Wien (APA) - Die Kfz-Branche soll im heurigen Jahr ein Produktionsplus von 5 Prozent erreichen und werde damit der Wachstumsspitzenreiter de...
Wien (APA) - Die Kfz-Branche soll im heurigen Jahr ein Produktionsplus von 5 Prozent erreichen und werde damit der Wachstumsspitzenreiter der heimischen Industrie sein, so die Bank Austria in ihrem aktuellen Branchenbericht. Die Fahrzeugindustrie profitiere von den Erfolgen der deutschen Hersteller. Insgesamt erwarten die Ökonomen für 2014 ein Wachstum der heimischen Industrie von rund 2 Prozent.
Wachstumstreiber im heurigen Jahr nach der starken Kfz-Branche seien die Elektroindustrie mit einem Plus von mehr als 4 Prozent, die Chemieindustrie mit rund 4 Prozent Plus und die Maschinenbau-Branche mit einem Wachstum von rund 3 Prozent, so Bank-Austria-Ökonom Günter Wolf auf APA-Anfrage.
Die rasche Erholung der Fahrzeug-Industrie trotz Konjunkturabkühlung zur Jahresmitte sei auf steigende Auftragseingänge und Beschäftigungszahlen sowie wesentlich optimistischere Produktionserwartungen der Firmen zurückzuführen. Mittelfristig sei das Wachstum in Österreich abgesichert. „Gleichzeitig werden umfangreichere Erweiterungsinvestitionen der Branche aber immer unwahrscheinlicher, in einem Umfeld, wo die Autonachfrage auf lange Sicht nicht mehr wächst und die Branche sowohl in Österreich als auch in ihren zentralen Absatzmärken bereits eine überdurchschnittlich hohe Exportquote erreicht hat“, so Wolf in einer Aussendung am Freitag.
Deutschland ist der stärkste Exportmarkt für die österreichische Kfz-Industrie mit einem Absatzmarkt von 58 Prozent der Exporte von Motoren und Motorteilen und 51 Prozent der exportierten Kfz-Zulieferteilen. Die Deutschlandexporte hätten seit 2005 die Hälfte zum gesamten Exportwachstum in Österreich beigetragen und im ersten Halbjahr 2014 sogar die gesamte Exportentwicklung getragen. Deutsche Autobauer würden in den letzten Monaten vor allem im Premiumsegment wieder eine deutliche Beschleunigung der Produktions- und Absatzzahlen berichten, so Wolf.
Als „Grundlage der Konkurrenzstärke“ der heimischen Kfz-Industrie bezeichnen die Ökonomen den Produktivitätsvorsprung, der wiederum für eine relativ moderate Lohnstückkostenbelastung trotz des relativen hohen Personalaufwands sorgen würde. Die Personalaufwendungen würden zwar zu den höchsten im europäischen Branchenvergleich zählen, die heimischen Lohnstückkosten lägen aber deutlich unter dem europäischen Durchschnitt.
Im EU-Vergleich belegen die heimischen Kfz-Firmen nach der deutschen Autoindustrie den zweiten Platz bei den innovationsaktivsten Unternehmen. „Der Anteil der F&E-Ausgaben am Umsatz von 3 Prozent in der Kfz-Industrie liegt deutlich über dem österreichischen Industrieschnitt von 2,1 Prozent und ist insofern auch bemerkenswert, als in Österreich keine Autohersteller angesiedelt sind. Die F&E-Quote der deutschen Autoindustrie liegt bei 4,3 Prozent“, so Wolf.
~ WEB http://www.bankaustria.at ~ APA266 2014-10-03/12:40