Gebetswache im Vatikan vor Beginn der Familiensynode
Vatikanstadt (APA) - Mit einer Gebetswache, an der sich auf dem Petersplatz am Samstagnachmittag tausende Familien beteiligen sollen, bereit...
Vatikanstadt (APA) - Mit einer Gebetswache, an der sich auf dem Petersplatz am Samstagnachmittag tausende Familien beteiligen sollen, bereitet sich der Vatikan auf die am Sonntag beginnende Bischofssynode zum Thema Familie vor. Die Gebetswache, bei der Dutzende von Ehepaaren über ihre Erfahrungen in der Familie berichten sollen, wurde von der italienischen Bischofskonferenz einberufen.
Vor Beginn der Familiensynode empfing Papst Franziskus am Samstagvormittag den Präfekten der Bischofskongregation, Kardinal Marc Ouellet. Der Papst traf auch den Präsidenten des US-Bischofskonferenz, Bischof Joseph Kurtz, teilte der Vatikan mit.
191 Synodenväter beteiligen sich an der zweiwöchigen Familiensynode. Österreich ist vom Wiener Erzbischof, Kardinal Christoph Schönborn, vertreten. Von den Kirchenoberen stammen 42 aus Afrika, 38 aus Amerika, 29 aus Asien, 78 aus Europa und vier aus Ozeanien. 26 Teilnehmer wurden durch päpstliche Ernennung und drei durch Wahl zur Synode geladen. Insgesamt zwölf Teilnehmer sind verheiratet bzw. haben Kinder.
Das Treffen der Kirchenoberen beginnt am Sonntag mit einer Messe im Petersdom, die Papst Franziskus eröffnet. Die eigentliche Arbeit der Synode soll am Montag beginnen. Die Beratungen finden hinter verschlossen Türen statt, die Öffentlichkeit soll aber täglich über den Verlauf informiert werden. Beschlüsse sind von dem Treffen nicht zu erwarten. In die Arbeiten der Synodenväter fließen die Ergebnisse des Vatikan-Fragebogens zum Thema ein, der über die nationalen Bischofskonferenzen im Vorfeld der Synode verbreitet wurde. Zum Abschluss soll die Synode ein Dokument verabschieden, das vom Papst ohne Änderungen gedruckt werden soll. Das ist eine Neuigkeit, denn bisher hatte die Synode dem Pontifex lediglich einen Text mit Vorschlägen vorgelegt.
Bei der Familiensynode geht es unter anderem um Themen wie Scheidung, Abtreibung oder die Homo-Ehe. Kurz vor Beginn der Bischofssynode hob der Papst noch einmal die Bedeutung der Familie hervor. „Glückliche Familien sind essenziell für die Kirche und die Gesellschaft“, ließ der Papst am Freitag über Twitter verbreiten.
Der Generalsekretär der Bischofssynode, Kurienkardinals Lorenzo Baldisseri, hatte die Bischöfe am Freitag dazu aufgerufen, bei der Synode frei heraus zu sprechen. „Es ist wichtig, sich klar und mutig zu äußern. (...) Innerhalb eines Klimas der Gelassenheit und der Ehrlichkeit sind die Teilnehmer dazu aufgerufen, nicht ihren eigenen Standpunkt als exklusiv darzustellen, sondern zusammen nach der Wahrheit zu suchen“, so Baldisseri.