Osnabrücker Bischof Bode für neuen Umgang mit Geschiedenen
Berlin/Vatikanstadt (APA/dpa) - Unmittelbar vor Beginn der Familiensynode im Vatikan hat sich der Osnabrücker Bischof Franz-Josef Bode für e...
Berlin/Vatikanstadt (APA/dpa) - Unmittelbar vor Beginn der Familiensynode im Vatikan hat sich der Osnabrücker Bischof Franz-Josef Bode für einen neuen Umgang mit Gläubigen ausgesprochen, die nach einer Scheidung wieder geheiratet haben. „Ich persönlich bin der Meinung, dass man Betroffenen nach einer Zeit der persönlichen Auseinandersetzung und der Buße auch wieder die Nähe Christi in Gestalt der Sakramente schenken sollte.“
Wie der Bischof der Zeitung „Die Welt“ (Samstag) sagte, sei er überzeugt: „Dieser Gott ist zugleich den Menschen so sehr zugewandt, dass er auch in noch größerer Barmherzigkeit mit den Brüchen, mit dem Scheitern, mit dem Nichtgelingen umgeht.“
Mit Blick auf die Synode erwartet Bode, „dass wir hinterher nicht einfach genau dasselbe sagen wie vorher“. In seinem eigenen Bistum legt der Bischof Priestern keine Steine in den Weg, wenn sie wiederverheiratete Geschiedene zur Kommunion zulassen. „Es gibt da keine einheitliche Dienstanweisung. Ich gehe davon aus, dass die Priester die Situation vor Ort am besten kennen.“, betonte Bode, der die Pastoralkommission der Deutschen Bischofskonferenz leitet.
Wie die katholische Kirche mit Menschen umgeht, die nach einer Scheidung wieder geheiratet haben, ist eines der Themen der Bischofssynode, die an diesem Sonntag von Papst Franziskus im Vatikan eröffnet wird. Zwei Wochen lang diskutieren 191 Kirchenobere über die katholische Lehre zu Familie und Sexualmoral. Sie werden auch von Laien beraten. Im Vorfeld trafen bereits unterschiedliche Ansichten der Bischöfe aufeinander. Aus Deutschland nehmen der Münchner Erzbischof Kardinal Reinhard Marx und die Berliner Familienberaterin Ute Eberl teil.