JPMorgan bekommt für Rohstoffsparte weniger Geld

New York (APA/Reuters) - Die US-Großbank JPMorgan verkauft ihr umstrittenes Rohstoffgeschäft Insidern zufolge zu einem deutlich niedrigeren ...

New York (APA/Reuters) - Die US-Großbank JPMorgan verkauft ihr umstrittenes Rohstoffgeschäft Insidern zufolge zu einem deutlich niedrigeren Preis als ursprünglich vereinbart. Der Schweizer Energiehändler Mercuria zahle lediglich 800 Millionen Dollar (634 Mio. Euro) sagten mit der Transaktion vertraute Personen. Im März hatten sich beide Seiten noch auf eine Summe von 3,5 Mrd. Dollar verständigt.

JPMorgan habe einige Bereiche der Sparte wie etwa den Metallhandel behalten, hieß es nun. Deshalb sei der Preis niedriger ausgefallen. Das Geldhaus bestätigte lediglich den Verkauf fast der gesamten Sparte. Einen Preis nannte es nicht.

Mercuria wird von zwei Ex-Managern der US-Investmentbank Goldman Sachs geleitetet. Die Firma steigt mit dem Zukauf unter die Marktführer im Rohstoffhandel auf und macht damit künftig dem ebenfalls in der Schweiz sitzenden Branchenprimus Glencore Xstrata stärker Konkurrenz.

Auch die australische Investmentbank Macquarie und der US-Finanzinvestor Blackstone sollen an der Sparte interessiert gewesen sein, die Öl, Metalle, Erdgas und Strom lagert oder liefert. An dem traditionellen Bank-Geschäft mit Rohstoffderivaten hält JPMorgan fest. Zu diesem Markt gehören auch die bei Verbraucherschützern umstrittenen Wetten auf Preise von Nahrungsmitteln und deren Grundstoffe.

Die US-Banken sind wegen ihrer Rohstoffgeschäfte massiv in die Kritik geraten. Ihnen wird vorgeworfen, die Preise in die Höhe zu treiben, indem sie beispielsweise große Mengen an Metallen in ihren riesigen Lagerhallen vorhalten. Davon profitieren die Institute nicht nur im direkten Handel mit den Rohstoffen, sondern auch über Derivate, sprich Wetten auf den künftigen Preis der Metalle. Daher werden die Regeln gerade verschärft, was diese Geschäfte für viele Kreditinstitute schon seit einiger Zeit unattraktiver macht. Aber auch die Margen werden geringer, und der Handel absorbiert viel Kapital.

~ ISIN US46625H1005 WEB http://www.jpmorganchase.com/ ~ APA062 2014-10-05/09:47