Nach Tod eines Aktivisten

Festnahmen und Verletzte bei Demos gegen Polizeigewalt in Frankreich

Eine Woche, nachdem ein 21-Jähriger bei einer Demonstration ums Leben kam, gehen die Proteste gegen die Polizei in ganz Frankreich weiter.

Paris – Eine Woche nach dem Tod eines Demonstranten wurden bei Protesten in französischen Städten insgesamt 34 Menschen festgenommen und mehrere verletzt. Vor allem im westfranzösischen Nantes und im südfranzösischen Toulouse kam es am Samstag Medienberichten zufolge zu heftigen Auseinandersetzungen zwischen Demonstranten und der Polizei. Am 26. Oktober war bei einer Protestveranstaltung nahe Toulouse ein 21-jähriger Umweltschützer von einer Polizeigranate tödlich verletzt worden.

Demonstriert wurde auch in Lille, Amiens, Bordeaux, Avignon, Montpellier, Brest und Saint-Brieuc. In Dijon gingen Schaufensterscheiben zu Bruch, Wände wurden mit Parolen verschmiert. In den Innenstädten von Toulouse und Nantes sei die Lage außer Kontrolle geraten, als die Demonstranten das massive Polizeiaufgebot mit Gegenständen bewarfen und die Beamten Tränengas einsetzten. Am Abend sei wieder Ruhe eingekehrt.

Premierminister Manuel Valls und Innenminister Bernard Cazeneuve verurteilten die Gewalt scharf. Cazeneuve hatte nach dem Tod des Umweltschützers den Einsatz von Granaten bei der Polizei untersagt. (dpa)

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