Tschechien will sich mit Euro-Einführung weiter Zeit lassen
Notenbank und Finanzministerium empfehlen der Regierung: Auch 2015 kein Beitritt zum Wechselkursmechanismus ERM-2.
Prag - Das tschechische Finanzministerium und die Tschechische Nationalbank (CNB) haben der Regierung in Prag empfohlen, mit der Einführung der europäischen Gemeinschaftswährung weiter abzuwarten. In einem Bericht an die Regierung heißt es, dass man vorerst keinen Termin für die Euro-Einführung festlegen sollte.
Außerdem sollte sich Tschechien auch im kommenden Jahr noch nicht um den Einstieg in den Wechselkursmechanismus ERM-2 (oder WKM-2) bemühen, so die Empfehlung. Die Teilnahme am Wechselkursmechanismus gilt als eine zweijährige Bewährungsprobe für die Einführung der Gemeinschaftswährung Euro
Die Zentralbank und das Ministerium empfehlen der Regierung weiteres Abwarten, obwohl Tschechien die übrigen Kriterien der Einführung der Gemeinschaftswährung erfüllt. Das Budgetdefizit betrug 2013 nur 1,3 Prozent des Bruttoinlandproduktes (BIP), wobei 3 Prozent toleriert werden. Auch die Verschuldung des öffentlichen Sektors lag deutlich unter dem Limit von 60 Prozent des BIP - nämlich bei 45,7 BIP-Prozent. Keine Probleme hat Tschechien auch mit der Preisstabilität und den Zinssätzen.
Tschechische Politiker äußerten sich in vergangenen Monaten zurückhaltend über einen möglichen Termin für den Euro-Beitritt des Landes. Der Regierungschef Bohuslav Sobotka hatte im Frühjahr erklärt, die Euro-Einführung komme frühestens 2020 in Frage. Außerdem gibt es in dem Programm seines im Jänner 2014 angetretenen Kabinetts keine Verpflichtung zur Festlegung eines möglichen Datums. (APA)