Kraftwerksplaner haben Nachdenkphase angekündigt
Nach dem Nein des Zammer Gemeinderates zum Sannakraftwerk will die Entwicklungsfirma Infra grundlegend über das Projekt nachdenken.
Zams –Im Talkessel Landeck-Zams steht das Sannakraftwerk endgültig auf der „Watchlist“: Die Mandatare der Bezirksstadt haben es bereits im Oktober einstimmig abgelehnt, der Zammer Gemeinderat hat sich am Montagabend per Mehrheitsbeschluss (8:7) von jeder Beteiligung an der Wasserkraft Sanna GmbH verabschiedet, die TT berichtete.
Gerhard Langer, Geschäftsführer des Projektentwicklers Infra, kommentierte die Zammer Entscheidung gestern Dienstag so: „Wir bedauern das Ergebnis in Zams. Die Abstimmung war knapp, aber doch negativ. Auch im Zusammenhang mit der Entscheidung des Landecker Gemeinderates werden wir grundlegend über das Projekt nachdenken.“
Ein Abschied vom 90-Millionen-Euro-Projekt ist für den Pianner Bürgermeister Peter Rauchegger, Sprecher der verbleibenden Partnergemeinden, kein Thema: „Das Zammer Ergebnis war zu erwarten.“ Einige Mandatare hätten kein Interesse für die Vorteile und Chancen des Projekts gezeigt. Die verbleibenden Partnergemeinden – Tobadill, Pians, Grins, Stanz und Strengen – würden im März 2015 über eine Kraftwerksbeteiligung abstimmen. Landecks Bürgermeister Wolfgang Jörg wertet das Zammer Ergebnis als eine „Entscheidung im Sinne von Landeck“. Die Bezirksstadt sei im Falle einer Umsetzung der Kraftwerkspläne erheblich betroffen, sagte Jörg.
Die Infra hat die Entwicklungskosten bis zur Baugenehmigung mit 4,38 Mio. Euro beziffert. Den Beitrag der Gemeinden in Höhe von 175.000 Euro würden vorerst die beteiligten Energieversorgungsunternehmen (EVU) übernehmen, wurde in Zams erklärt. „Dass das ein Darlehen ist und zurückbezahlt werden muss, wurde weniger deutlich erklärt“, bemerkte Günter Kramarcsik, Sprecher des Tiroler Raftingverbandes. Das nächste Ziel liege auf der Hand. Gemeinsam mit der Lattenbach-Bürgerinitiative werde man ein Nein in Pians unterstützen. (hwe)
