Nominierungen

„Das finstere Tal“ ist der Favorit für Österreichischen Filmpreis

Szenenbild aus dem Alpenwestern "Das finstere Tal" mit Florian Brückner, Tobias Moretti, Helmuth A. Häusler (v.l.).
© Allegro Film/ Thomas W. Kiennast

In zehn von 13 Kategorien wurde der Alpenwestern für den Filmpreis nominiert. Tobias Moretti und Paula Beer können auf eine Auszeichnung hoffen.

Wien – Der Alpenwestern „Das finstere Tal“ von Andreas Prochaska und Jessica Hausners Kleist-Kammerspiel „Amour fou“ gehen als Favoriten in die Vergabe der Österreichischen Filmpreise am 28. Jänner im Wiener Rathaus. „Das finstere Tal“ erhielt am Donnerstag in zehn von insgesamt 13 Kategorien Nominierungen, „Amour fou“ in acht Kategorien. Fünf Preischancen hat auch Sudabeh Mortezais „Macondo“.

Nominierungen

Die Liste aller Nominierungen finden Sie auf der Homepage der Filmakademie: http://goo.gl/f2ol71

Die drei meistnominierten Filme konkurrieren sowohl um die Auszeichnung für den besten Film als auch für jene um die beste Regie. Einzig in der Drehbuchkategorie bekam Johanna Moders Skript für „High Performance“ den Vortritt gegenüber Prochaskas Film. Der beste Dokumentarfilm wird zwischen „Das große Museum“ von Johannes Rosenberger, „We Come as Friends“ von Hubert Sauper und „Und in der Mitte, da sind wir“ von Sebastian Brameshuber ermittelt.

Als beste Darsteller sind Tobias Moretti („Das finstere Tal“), Murathan Muslu („Risse im Beton“) und Daniel Sträßer („Der letzte Tanz“) nominiert, auf den Preis für die beste Darstellerin dürfen Paula Beer („Das finstere Tal“), Birte Schnöink („Amour fou“) und Erni Mangold („Der letzte Tanz“) hoffen.

Gala im Gedenken an Glawogger und Flicker

Regisseur Stefan Ruzowitzky, aktuell Präsident der Akademie des österreichischen Films erinnerte bei einem Pressegepräch in Wien auch an zwei große Verluste, die die heimische Filmszene zu verkraften hatte. Die Gala im Rathaus werde auch im Zeichen des Gedenkens an die verstorbenen Regisseure Michael Glawogger und Florian Flicker stehen, kündigte er an. Nach der vergangenen Filmpreisverleihung im niederösterreichischen Grafenegg wird der fünfte Geburtstag der Festivität neuerlich in Wien zelebriert.

Botschafter Martin Eichtinger, zuständig für die Auslandskultur im Außenministerium, berichtete von der erfolgreichen Tour der für den Filmpreis qualifizierten Kurzfilme durch Kulturforen und Festivals weltweit. „Die Kurzfilme waren bereits in 18 Ländern zu sehen, für das kommende Jahr gibt es bereits jetzt zehn Anmeldungen.“ In diesem Jahr sind mit „Das Begräbnis des Harald Kramer“, „MeTube: August sings Carmen ‚Habanera‘“, „Requiem for a Robot“ und „Rote Flecken“ gleich vier Filme nominiert.

„Film ist österreichische DNA“

Freude herrschte bei der Geschäftsführerin der Akademie, Marlene Ropac, dass zahlreiche Nominierungen in den Hauptkategorien in diesem Jahr an Frauen gingen - und etwa in der Drehbuchsparte mit Hausner, Mortezai und Moder gleich alle Nennungen an Autorinnen gingen. Einige Kategorien - wie Beste Kamera oder Beste Tongestaltung - sind dagegen ebenso seit Jahren Männerdomänen, wie Schnitt, Kostümbild und Maske meist in Frauenhand bleiben.

Regisseur Harald Sicheritz und ORF-Programmchefin Kathrin Zechner blieb es schließlich vorbehalten, deutliches Lob auszusprechen. „Film ist österreichische DNA“, sagte Zechner und formulierte wie Akademie-Obmann Josef Aichholzer den Wunsch, dass man künftig international bei Österreich automatisch an den heimischen Film denken solle. Und Sicheritz fühlte sich angesichts der aktuellen Entwicklungen überhaupt von einer „mentalitätsfremden Regung“ befallen: „Ich bin nämlich stolz.“ (APA)