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3D-Drucker erschafft, was Schüler denken

Kleine Figuren, Entwürfe für Stühle, das Modell eines Hauses: Ingrid Haisjackl (Fachvorstand Design, r.) und Dominic Schöpf (Bildhauerei) zeigen, welche Objekt­e aus dem 3D-Drucker (im Hintergrund) kommen können.
© Thomas Böhm

Die HTL Bau und Design ist die erste Schule Westösterreichs, in der ein professioneller 3D-Drucker eingesetzt wird.

Innsbruck –Ein Hüftgelenk, eine funktionsfähige Gitarre, ein zweistöckiges Haus. Die Nachrichten, was alles aus einem 3D-Drucker entsteht, überschlagen sich derzeit. Das Haus wurde von einem chinesischen Unternehmen „gedruckt“ und soll das bislang größte Objekt aus einem 3D-Drucker sein. In der HTL Bau und Design in der Innsbrucker Trenkwalderstraße steht seit Kurzem ein etwas kleineres Gerät, das im Prinzip aber gleich funktioniert: Eine Düse trägt das Material – in China ein Mischung aus Zement und Bauschutt, in der HTL ein spezieller Kunststoff – Schicht für Schicht auf. Bei der Kunststoff-Variante fährt die Düse im Zickzack über eine Fläche und spritzt auf den vorbestimmten Stellen den auf 300 Grad erhitzten Kunststoff auf. Die klebrige Masse wird gepresst und so baut sich Millimeter für Millimeter das Objekt auf.

Gestern stellten Landesrätin Beate Palfrader und Manfred Fleiss, Direktor der HTL Bau und Design, den 3D-Drucker vor. „Das ist ein Quantensprung für die Ausbilder und Auszubildenden“, sagt­e Palfrade­r. Die Investitio­n sei eine Erleichterung bzw. Ergänzun­g für die Schüler und ein Zeichen, dass die Schule am Puls der Zeit ist. Außerdem bekomme so die Wirtschaft fortschrittlich ausgebildete Leute.

In der HTL Bau und Design sollen mehrere Abteilungen, Hochbau, Tiefbau und Design, von der 58.000 Euro teuren Mini-­Fabrik (25.000 Euro stellt­e der Förderverein Technik Tirol zur Verfügung) profitieren. Zukünftige Architekten denken ihre Gebäude im Kopf aus, planen sie am Computer, und der 3D-Drucker erschafft das Modell aus dem Hartkunststoff – ähnlich dem Material eines Lego-Steines. Durch die exakt­e, auf einen Viertelmillimeter genaue Schicht-Bauweise entsteht kaum Abfall.

Die HTL Bau und Design hat als erste Schule West­österreichs einen derartig professionellen 3D-Drucker im Einsatz. Die Schüler stehen laut den Verantwortlichen schon Schlange, müssen sich aber in Geduld üben – für kleiner­e Modell­e braucht der 3D-­Drucker zwei Stunden, für komplexere schon mal an die 40 Stunden. (chris)

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