Himmelsphänomen

Meteorit über Tirol: Schweizer will Gesteinsreste gefunden haben

Der 19-jährige Alexander Bangert will die Überreste des Weltraumgesteins auf seiner Terrasse gefunden haben.
© YouTube/Screenshot

Meteoritenfund auf der Terrasse? Sonntagabend raste ein gleißend heller Feuerball über den Tiroler Nachthimmel. Ein junger Schweizer will Überreste des Gesteins in seinem Garten gefunden haben.

Innsbruck, Schöftland – Sonntagabend, die Uhrzeiger stehen auf viertel vor neun. Ein grell-grüner Lichtschweif am Firmament erhellt die Nacht - Sekunden später ist das seltene Naturschauspiel auch schon wieder vorbei. Es waren etwa sechs Sekunden, die Tirol, die Schweiz und Süddeutschland auch tags darauf noch in helle Aufregung versetzten.

Was bleibt, sind viele offene Fragen. War es ein Meteoroid? Oder doch ein Meteor? Erreichte das Weltraumgestein sogar den Erdboden? Schweizer Zeugen berichten von einem lauten Knall. Dieser könnte die Druckwelle des Überschallknalles gewesen sein. Das Grollen deutet aber auch darauf hin, dass der Himmelskörper nicht in der Erdatmosphäre verglüht, sondern auf der Erde eingeschlagen sein könnte. Also doch ein Meteorit? Alexander Bangert aus dem Schweizer Kanton Aargau hat offenbar Beweise für diese Theorie.

„Das ist keine Kohle“

Der 19-Jährige war zum Zeitpunkt des Naturschauspiels bei seiner Oma in Schöftland auf Besuch. Zuerst habe er einen Donner vermutet, aber die Druckwelle sei brutal gewesen. Das ganze Haus habe gewackelt. Sekunden später wagte der junge Mann einen Blick auf die Terrasse. Dort lagen einige dunkle Steine auf dem Boden, mit seltsamer Farbe und Struktur. Als wenig später die ersten Berichte über den leuchtenden Himmelskörper eintrudelten, war er sich sicher, dass der Feuerball über dem Haus explodierte und dabei einige Stücke verlor.

Was kommt da aus dem All?

- Komet: Brocken aus Eis und Gestein, oft mit hellem Schweif, Herkunft äußeres Sonnensystem

- Asteroid:

Größer als ein Meteoroid, bewegt sich zwischen Mars und Jupiter, selten in Erdnähe

- Meteoroid:

Brocken, der kleiner ist als ein Asteroid, bewegt sich auf Ellipsenbahn um die Sonne. Tritt er in die Erdatmosphäre ein, wird er zum Meteorit und verbrennt meist vollständig

- Meteor:

Auch Sternschnuppe genannt, ist ein Meteoroid, der in die Erdatmosphäre eindringt und verbrennt

- Meteorit:

Der nicht verdampfte Rest eines Meteors, der die Erdoberfläche erreicht hat

„Ich weiß nicht, wie diese Objekte sonst dahin gekommen sind. Ich habe so etwas noch nie gesehen“, sagte der 19-Jährige der Schweizer Nachrichtenseite „20 Minuten“. Dem Nachrichtenprotal „Focus Online“ erzählte der angehende Zahntechniker von seinem Selbstversuch: „Die Steine brennen nicht, auch wenn ich sie auf 900 Grad erhitze. Das ist keine Kohle!“

Zahlreiche Experten haben bereits damit gerechnet, dass sich in den kommenden Tage viele vermeintliche Finder melden werden, Alexander Bangert war der erste. Experten äußern ihre Zweifel, geben aber auch zu bedenken, dass es nicht auszuschließen sei, dass einige Bruchstücke des Weltraum-Brockens nicht vollständig in der Atmosphäre verglühten, sondern im freien Fall den Boden erreichten. Wo dies aber der Fall hätte sein können, ist derzeit noch Gegenstand laufender Ermittlungen. (tst)

Für Sie im Bezirk Innsbruck unterwegs:

Michael Domanig

Michael Domanig

+4350403 2561

Verena Langegger

Verena Langegger

+4350403 2162

Renate Perktold

Renate Perktold

+4350403 3302

Verwandte Themen