Hilflosen Nachbarn in Badewanne verbrüht

Ein krasser Fall von fortgesetzter Gewaltausübung und Nötigung gegenüber einem unter Sachwalterschaft stehenden Innsbrucker führte nun am Landesgericht zu Haftstrafen. Angeklagt waren zwei seiner Wohnungsnachbarn. Die jeweils arbeitslosen 33- und 46-Jährigen sollen dem Behinderten nicht nur tägliche Besuche zum Konsolenspiel abgestattet, sondern ihn auch regelrecht gequält haben. So berichtete das Opfer von Schlägen und Tritten. Gleich zweimal soll der Mann jedoch auch in seiner Badewanne misshandelt worden sein. Einmal soll die Aktion mit einer eiskalten Dusche geendet haben. Letzten August soll das Duo dem Opfer aber erst Pfeffer in die Augen gestreut, es mit Waschmittel übergossen und dann mit heißem Wasser verbrüht haben. Beide Angeklagten leugneten, aber ein Gutachten zu den geistigen Fähigkeiten ihres Opfers attestierte, dass der Mann nicht in der Lage ist, solche Vorwürfe einfach auszudenken. „Das Opfer musste erst vom Vater zur Anzeige überredet werden und hat kurz nach den Vorfällen sein Martyrium schlüssig und widerspruchsfrei geschildert!“, begründete Richter Günther Böhler Gefängnisstrafen von einem Jahr und acht Monaten sowie zwei Jahren.

Dass Respektlosigkeiten gegenüber diensttuenden Polizeibeamten teuer werden können, mussten gestern zwei Vorarlberger feststellen. Einer des Duos hatte nämlich einen den Verkehr regelnden Polizisten zuerst angepöbelt und zur Verhinderung der Identitätsfeststellung am Diensthemd erfasst. Sein Kollege hatte den Polizisten darauf noch geschupft, um die Festnahme des Freundes zu verhindern. Das ergab für beide zur Hälfte bedingte Geldstrafen über 4800 Euro wegen versuchten Widerstandes gegen die Staatsgewalt. (fell)