Marktschwäche und eigene Probleme belasten Motorenbauer Deutz
Köln (APA/Reuters) - Der deutsche Motorenbauer Deutz hat in seinem Jubiläumsjahr zum 150-jährigen Bestehen einen Gewinneinbruch zu verkrafte...
Köln (APA/Reuters) - Der deutsche Motorenbauer Deutz hat in seinem Jubiläumsjahr zum 150-jährigen Bestehen einen Gewinneinbruch zu verkraften. Trotz eines Umsatzanstiegs um 5,3 Prozent auf 1,53 Mrd. Euro schrumpfte der Nettogewinn 2014 um fast die Hälfte auf 19,5 Mio. Euro, wie Deutz am Donnerstag mitteilte.
Sowohl Kosten für sein Sparpaket, mit dem sich der Konzern an die schwierige Marktlage anpassen will, als auch Probleme mit eigenen Motoren belasteten. Und auch der Auftragseingang ging deutlich um 16,4 Prozent zurück. Vor allem das Schlussquartal lief bei Aufträgen, Verkäufen und Umsatz nicht rund.
Die Aktionäre sollen dies aber nicht zu spüren bekommen: „Auch in einem herausfordernden Geschäftsumfeld sind wir sehr an einer Dividendenkontinuität interessiert“, erklärte Finanzvorstand Margarete Haase. Deutz wolle unverändert sieben Cent je Aktie ausschütten. Für 2013 hatten die Anteilseigner erstmals seit Jahren eine Dividende erhalten.
Deutz kämpft mit vielen Problemen. So musste der Motorenbauer Rückstellungen von gut 20 Mio. Euro für Garantien auf 2011 produzierte Motoren bilden, weil sich ein Teil von ihnen ungewöhnlich stark abnutzte. Wegen der schleppenden Nachfrage schnürte Deutz zudem ein Sparpaket, dem bereits ein Standort in Köln zum Opfer fiel. Auch im Hoffnungsland China lief es nicht rund. Wegen des schwachen Marktumfelds gab Deutz im Februar ein dort mit dem Autobauer Volvo - seinem wichtigsten Kunden und größten Aktionär - geplantes Joint Venture auf.
Erst im Herbst hatte Deutz seine Jahresprognose kassiert und eine operative Umsatzrendite (Ebit-Marge vor Einmaleffekten) von rund zwei Prozent in Aussicht gestellt. Diese wurde jetzt mit 2,1 Prozent erreicht. Von Reuters befragte Analysten hatten im Schnitt mit einem bereinigten Ebit von 50,8 Mio. Euro, einem Überschuss von 3,73 Millionen Euro und einer Dividende von vier Cent je Aktie gerechnet. Im laufenden Jahr erwartet Deutz einen Umsatzrückgang von zehn Prozent und eine Verbesserung der Ebit-Marge auf rund drei Prozent.
~ WEB http://www.deutz.com/ ~ APA134 2015-03-19/10:21