Test

Japan trifft Italien: Dolce Vita im Vitara

Packt die Anstiege nahe des toskanischen Thermenortes Montecatini mit links: der Suzuki Vitara.
© Zoller

Der Suzuki Vitara startet in seinen vierten Monat im TT-Dauertest und zeigt seine Qualitäten auch beim Wochenendtrip in die Toskana.

Von Gregor Zoller

Montecatini Terme –Als der Suzuki Vitara zu Beginn des Jahres seinen Platz im TT-Dauertest-Fuhrpark eingenommen hat, war er in seinem Element. Schnee, Eis und Matsch auf den Straßen waren wie gemacht für den Allradantrieb des Japaners. Auch die Farbe des Testwagens, „Ice Grayish Blue Metallic“, also eisiges Graublau, schienen ein Abziehbild der herrschenden Wetterverhältnisse zu sein. Doch wie sieht’s mit blauem Himmel und Sonnenschein im Frühling aus, und das noch in der Hochburg des italienischen Dolce Vita, der Toskana? Passt das auch zusammen? Wir starten den Roadtrip im Vitara.

Der größere Bruder des heurigen Suzuki-Stars – der komplett neu designte Jimny mit seiner unverkennbaren Kantigkeit – bringt auf jeden Fall eines mit, das sein Bruder nicht hat: Langstreckentauglichkeit. Die Autostrada Italiens packt der Antrieb mit seinen 140 PS leicht, der aufgeladene Benziner arbeitet unaufgeregt, Fahrwerk und Federung dämpfen Bodenwellen gemütlich, bloß die Schaltwege könnten einen Tick exakter sein.

Den ersten (und wie immer unfassbar guten) Espresso an der Raststätte geleert, den Tank zu Wucherpreisen gefüllt, geht die Reise weiter. Der Verbrauch pendelt sich bei der Herstellerangabe zwischen 7,5 und 8 Litern ein.

Auch der Innenraum des Vitara zeigt: Dieses subkompakte SUV taugt für Kurzreisen. Voll beladen mit vier Passagieren und Gepäck für ein verlängertes Wochenende bleibt sogar noch Platz für ein paar Shopping-Errungenschaften aus Bella Italia.

Assistenzsysteme wie zum Beispiel ein Spurhalteassistent, adaptiver Tempomat, Rückfahrkamera sowie Bergan- und -abfahrhilfe sorgen für sicheres Ankommen, auch wenn es auf den Autobahnen einmal hektischer oder auf Bergstraßen etwas enger wird. Hier ist freilich die subkompakte Bauweise vorteilhaft, ein ausgewachsenes SUV hätte da teils Mühe.

Besagte Berg-, oder sagen wir Hügelstraßen bieten dann eine wunderschöne Fotokulisse für den Vitara. Zwischen jahrhundertealten Olivenbäumen und mit Blick auf die toskanische Ebene wirkt das Eisblau gleich weniger eisig, vielmehr scheint sich der Vitara dem strahlenden Himmel Italiens anzupassen.

Sieht man ihm zwar nicht auf den ersten Blick an, aber doch: Dolce Vita kann er, der Japaner. Und spätestens wenn bei der Rückfahrt am Brenner wieder Schneefahrbahn wartet, ist man froh, in genau diesem Auto zu sitzen.

Die Technik

Motor: Vierzylinder-Turbobenziner

Hubraum: 1373 ccm

Drehmoment: 220 Nm bei 1500 U/min

Leistung: 103 kW/140 PS

L/B/H: 4170/1775/1595 mm

Gewicht: 1205/1730 kg

Kofferraumvolumen: 375—1120 l

Tankinhalt: 47 l

Höchstgeschwindigkeit: 200 km/h

0—100 km/h: 10,2 Sekunden

Verbrauch: 7,9 l/100 Kilometer

Kraftübertragung: Allradantrieb

Preis (Flash-Ausst.): ab 28.290 Euro

CO2-Emission: 139 g/km

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