Wetter

Dezember bringt Frau Holle nach Tirol, turbulente Aussichten für Osttirol

Zuckerlandschaft in Seefeld: Die erste Dezemberwoche zeigt sich heuer von ihrer winterlichen Seite.
© Anna Moser

Ab Mittwoch hält der Winter Einzug in Tirol – aber nicht überall gleich: In Nordtirol schwächt der Föhn den Frost ab, in Osttirol dagegen nimmt der Schnee besonders zum Wochenende hin kein Ende mehr. Hier sind auch Straßensperren und Stromausfälle zu befürchten.

Innsbruck/Lienz – Mit dem ersten Dezember beginnt für Meteorologen der Winter – und der dürfte diese Woche auch gleich einen großen Auftritt hinlegen. Ab Mittwoch stattet Frau Holle Tirol einen Besuch ab, zum Wochenende hin legt sie dann richtig los. Während die Lage in Nordtirol aber ruhig bleibt, bereiten Werner Troger von den Meteo Experts die Prognosen für Osttirol Sorgen: „Aus heutiger Sicht könnte es am Wochenende durchaus dramatisch werden – Straßensperren, Schneebruch und Stromausfälle sind möglich."

Erstes Tief bringt Schneeflocken am Mittwoch

Den Auftakt für den Wintereinbruch macht bereits am Mittwoch ein Tiefdruckgebiet über dem Norden Italiens. Der Tag startet vielerorts trüb, kalt und neblig, im Lauf des Nachmittags fallen bereits die ersten Schneeflocken – vor allem am Alpenhauptkamm und in Osttirol. Dort beginnt auch der Donnerstag dementsprechend weiß, meint Troger: „Es fällt zwar nicht so viel, dafür aber locker-luftiger Pulverschnee, der liegen bleibt." So kommen schon bis zu 20 Zentimeter zusammen. Tagsüber lässt der Schneefall zwar nach, es bleibt aber weiterhin trüb. In Nordtirol dagegen sorgt föhniger Südwind für ein wenig Auflockerung. Die Temperaturen kommen kaum über den Gefrierpunkt hinaus.

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Nochmal richtig Anlauf nimmt das Wettergeschehen am Freitag, wenn Österreich auf der Vorderseite eines neuen Tiefs namens Virpy über Nordwesteuropa in eine stürmische Südströmung gerät, wie der Wetterdienst Ubimet erklärt. In Nordtirol mischt dann wieder der Föhn mit, es ist überwiegend trocken und die Temperaturen steigen auf bis zu fünf Grad. Am Alpenhauptkamm setzt dagegen am Freitagnachmittag langsam das Schneegestöber ein, in der Nacht legt es stark zu – und nimmt am Wochenende kaum ein Ende.

Osttirol am Wochenende von der Außenwelt abgeschnitten?

„Es ist noch zu früh, um eine Katastrophe heraufzubeschwören, aber behalten die Wettermodelle Recht, könnte ich mir vorstellen, dass Osttirol am Wochenende von der Außenwelt abgeschnitten ist", prognostiziert Troger. Der Meteorologe erinnert an die Unwetter Mitte November 2019 – wie damals könnte der nasse Schnee nun wieder für Feuerwehreinsätze sorgen. Am Samstag lassen die Niederschläge zwar etwas nach, zum Sonntag hin werden sie aber wieder intensiver.

Nordtirol ist dagegen eher „nebensächlich", so Troger weiter. Das Wochenende wird zwar auch deutlich winterlicher als zuletzt – weil der Föhn die Finger im Spiel hat, fällt in niederen Lagen aber eher stürmischer (Schnee-)Regen. (TT.com)

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