Innsbruck – Er ist besser als sein Ruf. Darin sind sich die Verantwortlichen der Stadt und der Innsbrucker Polizei einig. Und trotzdem sorgt er seit Jahren immer wieder für negative Schlagzeilen. Die Rede ist vom Rapoldipark im Innsbrucker Stadtteil Pradl. Bis heute gilt er als Treffpunkt von Dealern und Drogenabhängigen und damit als einer der Brennpunkte der Landeshauptstadt schlechthin. Im Rahmen des Projektes „Gemeinsam sicher“ – einer Initiative des Innenministeriums – haben Polizei und Stadtpolitik einen Prozess gestartet, um den Park aus dem Schmuddeleck zu holen und ihn wieder ohne negativen Beigeschmack nutzbar zu machen. Bei mehreren Treffen wurden Anrainer, Parkbesucher und Interessenvertreter eingebunden. „Das Forum Rapoldipark ist sicher einzigartig in Österreich, was die Dimension und das Ergebnis angeht“, erklärt Stadtpolizeikommandant Martin Kirchler.

Mit dem gestern präsentierten Maßnahmenbündel soll nicht nur die Sicherheit im Park, sondern auch das subjektive Sicherheitsgefühl bei der Bevölkerung erhöht werden. Das Paket umfasst die polizeiliche Überwachung bis zu fünf Stunden täglich durch eine uniformierte Doppelstreife. Zusätzlich sollen zwei- bis dreimal pro Woche Sonderstreifen in Zivil das Geschehen im Park im Auge haben. Die Zusammenarbeit der Behörden soll verbessert, Verfahren beschleunigt und schneller Strafen vor Ort verhängt werden. Außerdem sollen fremdenpolizeiliche Maßnahmen zügiger abgewickelt werden.
Neu ist auch der Aufbau einer umfassenden Videoüberwachung im Rapoldipark. War bisher die mobile Überwachung per Kamera aus dem Polizeibus im Einsatz, so werden jetzt mindestens 60 Kameras im Park und im Umfeld installiert. Diese werden teilweise fix montiert, teilweise ferngesteuert durch Beamte im Stadtpolizeikommando 360 Grad schwenkbar sein. Ebenfalls durch die Exekutive steuerbar wird ein Teil der neuen Beleuchtung im Rapoldipark sein: Dunkle Ecken können dann in der Nacht per Knopfdruck erhellt werden.

Überhaupt wurde das Beleuchtungskonzept überarbeitet. Dieses sieht nun vor, dass sich die Lampen am Weg aktivieren, wenn ein Passant durch den Park geht. Anschließend werden die Leuchten automatisch wieder abgedimmt.
„Wir wollen den Park wieder den Familien, Erholungs- und Freizeitsuchenden zurückgeben“, erklärt Innsbrucks Bürgermeisterin Christine Oppitz-Plörer, die im Projekt „Gemeinsam sicher“ die Funktion der Sicherheitsgemeinderätin übernommen hat. Als Finanzierungsbeitrag hat die Stadt vergangene Woche 75.000 Euro freigegeben.
Die Genehmigung für die Kameraüberwachung durch das Ministerium steht noch aus, Stadtpolizeikommandant Kirchler geht aber davon aus, dass das Gesamtpaket im Laufe des Jahres umgesetzt sein wird. (np)